Privatleben der Politikerin
Das Rätsel um Sahra Wagenknechts Vater
Aktualisiert am 16.07.2025 – 17:06 UhrLesedauer: 3 Min.

Sahra Wagenknecht feiert am 16. Juli Geburtstag. Geboren wurde die Politikerin 1969 in der DDR. Das ist über ihre Kindheit bekannt.
BSW-Parteigründerin Sahra Wagenknecht ist seit vielen Jahren ein Gesicht der politischen Landschaft in Deutschland. Doch was ist eigentlich über die Privatperson Sahra Wagenknecht bekannt?
Sie wird 1969 in der DDR geboren, feiert am 16. Juli ihren 56. Geburtstag. Sie lebt die ersten Jahre in Berlin und in Jena-Göschwitz bei ihren Großeltern. Sie gilt als hochbegabt, bringt sich als Kind das Lesen bei, löst später Matheaufgaben, die erst in höheren Klassenstufen behandelt werden, und will mit zwölf Jahren Persisch lernen. “Was ihren Intellekt betraf, war meine Tochter nicht satt zu kriegen”, so ihre Mutter 2010 zur “Süddeutschen Zeitung”.
Mit sieben Jahren zieht Sahra Wagenknecht mit ihrer Mutter in den Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Zu diesem Zeitpunkt leben die beiden bereits alleine. Sahra Wagenknechts Vater ist iranischer Abstammung. 1972 läuft seine Aufenthaltsgenehmigung ab und er muss zurück in sein Heimatland. Der Kontakt bleibt zunächst über Briefe bestehen, dann hören Mutter und Tochter nie wieder von ihm.
Dass sie nie nach ihrem Vater gesucht hat, erklärt sie heute so: “Ich wollte meine Vorstellung behalten von dem Ort, wo er gelebt hat. Ich habe meinen Vater über alles geliebt, und er hat mich abgöttisch geliebt. Wenn er leben würde … er hätte sich gemeldet.” Sie und ihre Mutter glauben, dass er in einem Folterkeller des Mullah-Regimes gestorben ist.
Sahra Wagenknecht wirkt auf viele Menschen unnahbar. Ihr Kollege Michael Leutert erinnert sich an einen gemeinsamen Bootsausflug der Linken-Fraktion, bei dem später auch getanzt wurde. Michael Leutert habe Sahra Wagenknecht zum Tanzen aufgefordert, doch das Gefühl gehabt, “eine Mauer im Arm” zu haben. “Ich weiß nichts über sie. Vielleicht gibt es sie ja gar nicht, und sie ist nur ein Phantom?”, so der Politiker. Ihre erste Lehrerin erklärte ihrer Mutter einst: “Sahra sitzt immer da wie eine abgeklärte alte Lady und wundert sich, was um sie herum so passiert.”
Dem Magazin “Gala” sagt Sahra Wagenknecht vor elf Jahren: “Diejenigen, die mich privat kennen, erleben mich schon als einen anderen Menschen.” In der Politik müsse man so tun, als habe man einen “Panzer”. Sie sei jedoch “sehr emotional”, ein Mensch, “der auch weinen kann, der Glück, Harmonie und Zuspruch braucht”. Sie findet: “Vieles an dem öffentlichen Bild ist verzerrt.”
Einen Panzer legt sich Sahra Wagenknecht auch im Hinblick auf ihr Privatleben zu. Ende der Neunzigerjahre ist sie mit dem selbst ernannten “Exil-Kanzler” Ralph T. Niemeyer verheiratet. Die Ehe wird 2013 nach 16 Jahren geschieden. Ihre Beziehung schützt sie vor der Öffentlichkeit, sie will sich nicht dafür rechtfertigen müssen: “Und wenn ich mich in einen Mann verliebe, der jeden Tag eine Bank knackt. Das ist meine Sache. Liebe ist ein Bereich, da muss man nichts begründen.”
Es ist die nachfolgende Beziehung, die für viele Schlagzeilen sorgt: Sahra Wagenknecht kommt mit Oskar Lafontaine zusammen. Sie und der Mitgründer sowie ehemalige Vorsitzende der Linkspartei geben sich Ende 2014 heimlich das Jawort, sind bis heute verheiratet. Über ihr gemeinsames Leben schwärmt sie im April vergangenen Jahres im “Lose Luder”-Podcast von Désirée Nick: “Ich kann mich einfach fallen lassen. Ich werde dann auf Händen getragen. Das ist einfach wunderschön.”