Die „Financial Times“ hatte berichtet, Trump habe am 4. Juli in einem Telefonat mit Selenskyj gefragt, ob dieser Moskau oder auch Sankt Petersburg treffen könne. Selenskyj habe das bejaht, aber mit Blick auf weitreichende Raketen hinzugefügt: „Wenn Sie uns die Waffen geben.“ In dem Bericht, der sich auf Leute berief, die über das Gespräch unterrichtet worden seien, hieß es, Trump habe Selenskyj daraufhin Unterstützung signalisiert. Zuvor hatte Trump ein Telefonat mit dem russischen Machthaber Wladimir Putin geführt, über das er sagte, dass es schlecht verlaufen sei.
Trump teilte zudem mit, dass die Kiew versprochenen Patriot-Flugabwehrsysteme schon auf dem Weg in die Ukraine seien. „Sie kommen aus Deutschland“, sagte er weiter. Berlin hat laut dem Verteidigungsministerium dagegen keine Kenntnis von aktuellen Lieferungen von Patriots an die Ukraine. „Da kann ich nicht bestätigen, dass aktuell schon etwas auf dem Weg ist“, sagte ein Sprecher. Trump hatte mit Kanzler Friedrich Merz verabredet, dass Deutschland in den USA Waffen kauft, um diese oder vergleichbare Waffen aus eigenen Beständen an Kiew zu liefern. Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte am Montag mit Pentagon-Chef Pete Hegseth in Washington über die Umsetzung der Vereinbarung beraten.
Die Verabredung ist Teil einer amerikanischen Kurskorrektur im Ukrainekrieg. Trump stellte Putin zudem ein Ultimatum von 50 Tagen, um einem „Deal“ zur Beendigung des Krieges zuzustimmen. Andernfalls würde Washington Sekundärsanktionen gegen Handelspartner Moskaus verhängen, die weiterhin Öl und Gas aus Russland beziehen. Trump bekräftigte nun: „Wenn wir am Ende der 50 Tage keine Einigung haben, wird es übel enden.“ Ob Gespräche zur Aushandlung einer Einigung mit Russland geplant seien, ließ er offen.