Florian Lipowitz für Rick Zabel “Tick stärker” als Roglič

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Florian Lipowitz zeigt bei der Tour de France bisher gute Leistungen. Experte Rick Zabel glaubt, dass die Etappen des jungen Deutschen noch kommen – und traut ihm viel zu.

Eine Leistung, die auch den Ex-Rennradfahrer und Experten Rick Zabel beeindruckt. Er sagt t-online: “Florian hat ein hervorragendes Debüt hingelegt. Er liegt in den Top 10 der Gesamtwertung und hat sich auf den stressigen Etappen sehr gut behauptet. Für seine erste Tour war es eine starke Leistung dabei mitzuhalten.”

Immer wieder fuhr Lipowitz Lücken zu und reagierte auch auf Attacken von Top-Stars wie Pogačar und Vingegaard. Lipowitz war so aktiv, dass selbst sein Sportchef, Rolf Aldag, bereits meinte, man müsse ihn auch mal “in die Zügel nehmen, dass er nicht zu schnell reagiert”. Das Team “Red Bull – Bora – hansgrohe” peilt bei der Tour einen Podestplatz an.

Auch Rick Zabel sieht den jungen Bora-Fahrer momentan im Vorteil: “Mein Gefühl ist, dass Lipowitz einen Tick stärker ist als Roglič. Er selbst sieht sich aber nach wie vor als Helfer, das zeigt, wie bodenständig er ist und spricht für ihn als Mensch.” Lipowitz bezeichnete sich selbst nach der zehnten Etappe als “Edelhelfer”, die Verteilung innerhalb des Teams sei klar. Zabel fügt auch mit Blick auf Roglič an: “Beide genießen eine geschützte Rolle im Team. Es ist auf jeden Fall beeindruckend, wie Lipowitz dort mitfährt.”

Spätestens seit der Dauphiné-Rundfahrt im Juni, als Lipowitz neben Pogačar und Vingegaard als Dritter auf dem Podium landete, haben ihn auch die Stars der Radsportszene auf dem Schirm. Dass auch sein Erfolg bei der Tour de France bis zum Ende anhält, daran glaubt auch Rick Zabel.

“Florian beginnt die Tour de France eigentlich erst jetzt so richtig. Die schweren Berg-Etappen kommen jetzt erst und ich glaube, er wird seine Stärken ausspielen. Vielleicht kann er dabei sogar in der Gesamtwertung unter den ersten fünf mitkämpfen”, meint der 31-Jährige.

Die 14. Etappe führt die Fahrer bei der diesjährigen Tour zum berühmten Col du Tourmalet. Und auf der 18. Etappe müssen die Radprofis den Col de la Loze bezwingen – den Berg, an dem Tadej Pogačar vor zwei Jahren den berühmten Funkspruch “Ich bin tot. Ich bin völlig am Ende” an sein Team durchgegeben hatte und Vingegaard den Toursieg überlassen musste. Das Gebirge bietet Lipowitz die Chance, sich einmal mehr zu behaupten und seinen Kapitän indirekt unter Druck zu setzen.

Rick Zabel ist in jedem Fall der Meinung, dass der deutsche Senkrechtstarter in Zukunft die Führungsrolle übernehmen könnte. “Ich traue Florian auf jeden Fall zu, Kapitän eines Teams zu sein. Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis er diese Position auch beim Team ‘Red Bull – Bora – hansgrohe’ einnehmen wird. Nächstes Jahr wird Florian bestimmt als Kapitän fahren, ob es dann direkt die Tour ist, wird man sehen.”