Was über das Leben des Ex-Trigema-Chefs bekannt ist

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Wolfgang Grupp befindet sich nach einem Suizidversuch in ärztlicher Obhut. Verschenkte der Ex-Trigema-Chef deshalb 2024 alles an seine Familie?

Video | Aufnahme zeigt Grupp kurz vor seinem Krankenhaus-Aufenthalt

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Quelle: t-online

Zunächst war nur bekannt gewesen, dass es an seinem Wohnsitz einen Noteinsatz gab, bei dem ein verletzter Mensch aus einer Privatwohnung mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht wurde. Der Fall gab Rätsel auf. Lange blieb unklar, ob es ein Unfall war oder Wolfgang Grupp unter einer Erkrankung litt – erst jetzt wird klar: Der Firmenmäzen plagte sich mit Suizidgedanken und scheiterte bei dem Versuch, sich das Leben zu nehmen.

Der 83-Jährige lebt in der Kleinstadt Burladingen in Baden-Württemberg mit seiner Frau Elisabeth in einer Villa mit großem Anwesen. Er erwähnt seine Frau explizit in dem Brief: “Mein großer Dank gilt meiner Frau Elisabeth und meinen Kindern Bonita und Wolfgang”, schrieb er dort und fügte an: “Ich bin mir sicher, dass meine Kinder Trigema verantwortungsvoll in eine erfolgreiche und sichere Zukunft führen werden.” Doch was ist über die Familie Grupp bekannt?

“Meine Frau und ich sind abends noch nie ins Bett gegangen, ohne vorher kleinere Differenzen auszuräumen”, sagte Grupp im März in einem Interview mit der “Augsburger Allgemeinen”. Die beiden sind seit 1988 verheiratet, haben zwei gemeinsame Kinder. Langes Diskutieren über Kleinigkeiten vermeide Grupp in seiner Ehe, gebe im Zweifelsfall lieber nach.

Ein friedvoller Umgang scheint ihm neben seiner Partnerschaft auch in anderen Lebensbereichen wichtig zu sein. So habe er niemals Streit mit Kunden oder Lieferanten gehabt, sagte Grupp der Zeitung. Ihm sei in seiner Zeit als Firmenchef wichtig gewesen, dass man sich auch nach langen Diskussionen die Hand reichen kann.

Heute befindet sich Grupp im Ruhestand. Ein guter Umgang mit seinen ehemaligen Mitarbeitern sei ihm jedoch nach wie vor wichtig. Er scheint sich auf sie verlassen zu können: “Auch wenn ich heute nicht mehr Inhaber bin, bin ich sicher: Wenn ich einen Mitarbeiter am Sonntagabend anrufe, würde er sagen: ‘Herr Grupp, ich brauche zehn Minuten, ich komme'”, sagte Grupp in einem Gespräch mit dem “Focus”-Magazin. Dieses Glück zu haben, sei schön.

Den Vorsitz bei Trigema gab er im vergangenen Jahr an seine Tochter Bonita und ihren Bruder Wolfgang Grupp Junior ab: “Ich bin 83 und ich habe alles verschenkt an meine Frau und meine Kinder. Man kann jetzt nur noch auf das Ende warten. Das ist so, und damit muss man sich abfinden”, äußerte er ebenfalls im “Focus”-Interview.

“Wenn wir ein glücklicheres Leben hatten, müssen wir zeigen, ob wir das egoistisch ausgenutzt haben oder ob wir andere teilhaben ließen”, zeigte sich Grupp überzeugt. Man müsse “irgendwann Rechenschaft” über sein Leben ablegen. “So schlecht ist es mir ja nicht gegangen”, resümierte er.

Tatsächlich zur Ruhe zu kommen, scheint er in seinem Ruhestand nicht. Wie seine Tochter Bonita Grupp in dem Podcast “Chefgespräch” verriet, steht ihr Vater oft hinter der Kasse eines Testgeschäfts von Trigema im Allgäu. Zudem schaue er jeden Tag in der Firma vorbei, widme sich dem Unternehmen selbst am Wochenende.