Toni Nadal im Gespräch – diese Trainer hatte er zuvor

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Deutschlands bester Tennisspieler könnte künftig von einem großen Namen des Sports betreut werden. In der Vergangenheit hatte Alexander Zverev wenig Glück mit bekannten Trainern. Nur einen Coach wollte er “nicht loslassen”. Ein Überblick.

Als wolle er der Welt zeigen, dass er voranschreitet mit seinem Vorhaben, sich neu aufzustellen: So öffentlich, wie Alexander Zverev dieser Tage in der renommierten Tennis-Akademie von Rafael Nadal mit dessen Onkel Toni Nadal trainiert, ist es kein Wunder, dass direkt die Spekulationen hochkochen: Sky zufolge soll Toni Nadal künftig tatsächlich neuer Trainer des 28-Jährigen werden, “Rafa” selbst möglicherweise auch eine Rolle in der Betreuung des aktuell strauchelnden Zverev übernehmen.

“Wenn es denn wahr ist, dass Toni Nadal der neue Trainer ist von Sascha Zverev, dann hat er alles richtig gemacht”, sagte Boris Becker bereits im gemeinsamen Podcast mit der früheren Profispielerin Andrea Petković. Nadal wisse, wie man Grand-Slam-Turniere gewinne, sagte Becker. Und wenn Rafael Nadal als Mentor etwas sage, müsse auch Zverev zuhören. “Die Kombination halte ich für total spannend. Ich wünsche, es wird so sein.”

Es wäre eine Zäsur für den Olympiasieger von 2021 – die er in seinem emotionalen Auftritt nach dem Erstrunden-Aus in Wimbledon vor zwei Wochen aber angedeutet hatte. “Ich habe mich noch nie so leer gefühlt”, sagte er auf der Pressekonferenz nach der Niederlage gegen den Franzosen Arthur Rinderknech niedergeschlagen. Und weiter: Es fehle ihm “einfach die Freude an allem, was ich tue. Es geht nicht unbedingt um Tennis.” Er müsse verstehen, “welche Menschen mir Freude bringen, was mich motiviert”. Bis zum Masters in Toronto (ab 26. Juli) wolle er Antworten liefern.

Eine Antwort auf die Trainerfrage hat er womöglich nun gefunden. Jedoch: Zverev hatte es bereits in der Vergangenheit mit anderen Trainern versucht – und war ein ums andere Mal gescheitert. Nur einer blieb im Trainerteam an seiner Seite: Vater Alexander Zverev senior, dessen Rolle öffentlich auch zunehmend kritisch gesehen wird. Ein Muster zeichnet sich ab: Zverev und andere Trainer – das scheiterte ein ums andere Mal an “unterschiedlichen Vorstellungen”, die besonders Zverev störten. Auch deshalb knallte es gleich zweimal.

Kann mit Nadal nun funktionieren, was vorher nicht funktioniert hat? Verspürt Zverev jetzt den Wunsch nach Veränderung – und hat die Einsicht, auch die eigenen Methoden zu hinterfragen? t-online erklärt seine bisherigen Versuche mit anderen Trainern.

Juan Carlos Ferrero (Juli 2017 bis Februar 2018): Der French-Open-Sieger von 2003 betreut seit Jahren schon den neuen Tennis-Superstar Carlos Alcaraz, coachte den 22-Jährigen bereits zu fünf Grand-Slam-Siegen.

Davor aber sollte der Spanier den damaligen Weltranglistenelften Zverev zu neuen Höhen coachen. Doch das Arbeitsverhältnis – Ferreros erstes als Trainer – hielt nur wenige Monate. Nach dem Drittrundenaus bei den Australian Open 2018 verkündete Zverev die abrupte Trennung vom Spanier. “Mein Team ist genau dasselbe, nur Juan Carlos ist gegangen”, sagte der Hamburger damals bei einer Pressekonferenz.

“Wir hatten eine Auseinandersetzung nach den Australian Open, was in Ordnung ist, wenn es nur mich und ihn betrifft. Ich habe diese Auseinandersetzungen auch mit anderen, und wir arbeiten immer noch gut zusammen”, führte Zverev später weiter zur “FAZ” aus.

Aber: “Dieser Streit betraf mein ganzes Team, und es gab einen Moment, in dem er gegenüber allen sehr respektlos war. Deshalb musste ich das Verhältnis beenden.” Ferrero habe eine andere Vorstellung davon gehabt, “wie ich mich auf dem Platz verhalten soll. Er wollte aus mir einen ruhigen, balancierten Kerl machen – der ich nie war und nie sein werde.”