Howard Carpendale wendet sich mit Rat an Ex-Trigema-Chef

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Schlagerstar war auch depressiv

Howard Carpendale wendet sich mit Rat an Wolfgang Grupp


18.07.2025 – 16:36 UhrLesedauer: 2 Min.

Howard Carpendale: Er hat einige Worte an den früheren Trigema-Chef Wolfgang Grupp gerichtet.Vergrößern des Bildes

Howard Carpendale: Er hat einige Worte an den früheren Trigema-Chef Wolfgang Grupp gerichtet. (Quelle: IMAGO / Harald Deubert)

Zwei prominente Männer berichten offen über seelische Tiefpunkte im Alter. Howard Carpendale reagiert auf Wolfgang Grupps Brief und teilt eigene Erfahrungen.

Im Gespräch mit “Bild” richtet sich Carpendale direkt an Grupp: “Lieber Herr Grupp, Ziele im Leben sind ganz wichtig. Aber man kann nach so einem erfolgreichen Leben auch kleine Ziele kreieren. Ich weiß, dass das zu einfach klingt – und doch: Es geht.” Für Grupp hat er einen Ratschlag parat: “Wenn man 200 Kilometer pro Stunde durchs Leben gerast ist, kommt man auch mit 80 noch vorwärts – langsamer, aber bewusster. Und dann sieht man plötzlich, wie schön diese Welt ist. Probieren Sie es. Ich weiß, dass es geht. Ich war fünf Jahre lang sehr depressiv.”

2023 sprach Carpendale im NDR-Info-Podcast “Raus aus der Depression” über die Zeit vor gut 20 Jahren, in denen er mit der Erkrankung lebte. Wayne Carpendale, der älteste Sohn des “Ti Amo”-Interpreten, habe ihn zum Umdenken bewegt und seinen Vater in eine Klinik gebracht. Drei Monate hatte er dort schließlich verbracht.

“Die Gespräche in der Klinik mit vielen Menschen haben mir sehr geholfen, die Stimme in meinem Kopf ein bisschen zur Ruhe zu bringen”, sagte der heute 79-Jährige in dem Podcast. Zuvor sei es ihm sehr schwergefallen, sich die Erkrankung einzugestehen: “Ich kannte das Wort Depression kaum. Ich war ein Alpha-Tier in meinem Leben. Das konnte mir nicht passieren.”

Im Podcast “Hotel Matze” erklärte Carpendale dieses Jahr im April: “Leute, die mit 60, 65 Jahren in Rente gehen, so alt war ich damals, haben oft kein größeres Ziel mehr im Leben. Und genau das hat bei mir dann zu einer fünf Jahre langen Depression geführt. Das ist hart, verdammt hart.” Zudem seien private Probleme einfach sehr viel präsenter, wenn man nicht mehr arbeite. Neben dem Klinikaufenthalt habe ihm sein musikalisches Comeback geholfen, zu genesen.