Norwegischer Nationaltrainer Jan Schmid offenbart Krankheit

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Plötzliches Aus vor WM-Start

“Mein Körper begann zu zittern”: Nationaltrainer offenbart Krankheit


Aktualisiert am 18.07.2025 – 16:19 UhrLesedauer: 2 Min.

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Jan Schmid: Der 41-Jährige brauchte dringend eine Pause. (Quelle: IMAGO/Terje Pedersen)

Eigentlich wollte Jan Schmid ab Ende Februar bei der Nordischen Ski-WM mit seinem Team viele Medaillen feiern. Doch vor dem Start musste der Nationaltrainer Abstand nehmen.

Zweimal Gold, zweimal Silber, einmal Bronze: Die Ausbeute der norwegischen Kombinierer bei der Ski-WM im heimischen Trondheim konnte sich in diesem Jahr sehen lassen. Nationaltrainer Jan Schmid hatte daran seinen Anteil, die WM an sich verpasste er aber – aus gutem Grund. Denn der 41-Jährige musste laut eigener Aussage vom medizinischen Personal aus dem Verkehr gezogen werden. Schmid litt an Burn-out.

Bereits in den Monaten vorher fühlte er sich immer wieder erschöpft. “Ich hatte die Hoffnung, dass ich es bis zum Ende der Saison durchhalten würde”, sagte er dem norwegischen TV-Sender NRK. “Als ich nach Weihnachten wieder anfing, merkte ich, dass es nicht geht.” Bei ihm seien acht der zehn Symptome eines Burn-outs aufgetreten. “Ich hatte den ganzen Tag Angst und es ging mir schlecht, ich war ausgebrannt.”

Nach Neujahr meldete er sich einige Wochen krank, um für den WM-Start Ende Februar wieder fit zu sein. Doch er wurde nicht rechtzeitig gesund. Schmid schlief schlecht, fühlte sich kraftlos und handlungsunfähig. “Es brauchte sehr wenig, bis mein Körper negativ reagierte. Es reichte aus, dass ich aus der Wärme ins Freie ging und dann am ganzen Körper vor Kälte zitterte. Alle Reaktionen waren Überreaktionen”, erinnerte er sich.

Während der Weltmeisterschaft hielt er sich größtenteils in seiner Wohnung in Flatåsen, wenige Kilometer entfernt von Trondheim, auf. Um aber dem WM-Trubel zu entfliehen, reiste er mit seinem Bruder ins schwedische Åre. Dort wollte er einen Liveticker verfolgen, was sich als schlechte Idee entpuppte. “Mein Körper begann zu zittern. Es war ein chronischer Stress im Körper, den ich nicht loswerden konnte”, erklärte Schmid nun.

Seit diesem Erlebnis sind mehrere Monate vergangen. Schmid ist inzwischen nur noch Assistenztrainer, die Chefrolle hat er abgegeben. Zudem hat der Sohn zweier Schweizer therapeutische Hilfe erhalten. “Es geht mir schon viel besser”, sagte er NRK. In der kommenden Saison will er es ruhig angehen lassen. “Ich werde versuchen, mich langsam wieder einzufinden, anstatt mich zu überfordern und mir zu viel zu schnell aufzubürden.”