Elternvertreter beklagen zu lange und zu viele Ferien

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Die Debatte um die Schulferien hält an. Nach Ansicht des Bundeselternrats ist nicht der Zeitpunkt der Ferien das Problem, sondern die zu hohe Zahl der Ferientage. „Die Ferienzeit stellt für viele Familien eine organisatorische und finanzielle Herausforderung dar“, sagte die stellvertretende Vorsitzende, Aline Sommer-Noack, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Diskrepanz zwischen Ferien- und Urlaubstagen

Sechs Wochen Sommerferien bei durchschnittlich 30 Urlaubstagen pro Jahr ließen sich kaum überbrücken, „besonders für Alleinerziehende oder Eltern ohne familiäres Netzwerk“, so Sommer-Noack. Ferien seien keine Randnotiz im Kalender, sondern für viele Familien die schwierigste Zeit des Jahres, organisatorisch, emotional und finanziell.

Auch der Bayerischen Elternverbands (BEV) verwies auf die Betreuungsproblematik. „Aus Sicht unserer Mitglieder ist die Diskussion über den Ferienzeitpunkt überflüssig“, sagte Florian Eschstruth, BEV-Vertreter im Bundeselternrat.

Kürze Ferien sind für den Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Quentin Gärtner, keine Option: „Das ist die falsche Lösung für ein sehr reales Problem. Viele Familien können es sich nicht leisten, dass ein Elternteil die Arbeitszeit reduziert oder ganz zu Hause bleibt, weil Ferien sind und einer oder eine auf die Kinder aufpassen muss.“

Seine Forderung: eine anständige Ferienbetreuung. „Die Schulen könnten etwa Kooperationen mit Jugendzentren, Sportvereinen oder anderen außerschulischen Partner eingehen. Es ist entscheidend, dass in den Ferien eine Form von Betreuung stattfindet, die qualitativ und pädagogisch hochwertig ist“, so Gärtner.