“Verrat am Vaterland”
Wegen Trump: Schiedsrichter schwer beleidigt
19.07.2025 – 11:33 UhrLesedauer: 2 Min.

Alireza Faghani durfte das Klub-WM-Finale als Schiedsrichter begleiten. Eine besondere Ehre für den Iraner. Doch in seiner Heimat kam dieser Erfolg nicht überall gut an.
Der iranische Schiedsrichter Alireza Faghani ist in seinem Heimatland mit Plakaten diffamiert worden. Grund dafür war sein Einsatz beim Finale der Klub-WM. Dabei ging es den Gegnern Faghanis nicht um seine Leistung in den 90 Minuten, sondern um eine Szene nach dem Spiel. Denn der Unparteiische wurde von Fifa-Präsident Gianni Infantino und US-Präsident Donald Trump ausgezeichnet, bekam eine Medaille und einen Handschlag von Trump.
Die USA griffen Ende Juni in den Iran-Israel-Krieg ein, attackierten das Nuklearsystem des Iran. Auch, weil die Trump-Regierung Israel öffentlich zur Seite steht, ist der Präsident der Vereinigten Staaten vielen im Iran ein Dorn im Auge. Faghanis Handschlag wurde deshalb vereinzelt äußerst kritisch gesehen.
In der iranischen Millionenstadt Ghom tauchten Tage nach dem Klub-WM-Spiel Plakate auf, in denen Faghani abgebildet war. Seine Medaille aus dem Finale wurde durch eine Kartoffel ersetzt. Zudem stand auf den Plakaten beispielsweise “Ein Verrat am Vaterland”. Experten vermuten dahinter eine mögliche Kampagne der iranischen Regierung, die medial die Bevölkerung beeinflussen wolle.
Afghani selbst erhielt auf direktem Wege viel Zuspruch. Auf Instagram postete er Bilder vom Finale und schrieb dazu: “Ein Finale ist nicht wie jedes andere Spiel. Ich bin dankbar für die Chance, wieder einmal Teil der Fußballgeschichte sein zu dürfen.” In den Kommentaren feierten ihn seine Fans als einen der besten Schiedsrichter der Welt. “Sie machen alle Iraner auf der Welt stolz. Danke, dass sie den Iran mit solch einer exzellenten Leistung vertreten haben”, lautete beispielsweise ein Kommentar.