Florian Wellbrock schreibt mit vierter Goldmedaille Geschichte

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Viermal WM-Gold im Freiwasser

Deutscher Schwimmer schreibt Geschichte

Von t-online, sid, dpa, MEM

20.07.2025 – 10:59 UhrLesedauer: 2 Min.

Florian Wellbrock: Der deutsche Schwimmer hat etwas geschafft, was im Freiwasser bei einer WM noch niemandem zuvor gelungen ist.Vergrößern des Bildes

Florian Wellbrock: Der deutsche Schwimmer hat etwas geschafft, was im Freiwasser bei einer WM noch niemandem zuvor gelungen ist. (Quelle: IMAGO/Andrea Masini / Deepbluemedia / Insidefoto/imago-images-bilder)

Im vergangenen Jahr wurde Florian Wellbrock nach seinem Olympia-Desaster kritisiert. Nun ist er stärker als je zuvor – und hat WM-Geschichte geschrieben.

Für Florian Wellbrock ist es eine Geschichte, wie im Märchen. Bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr musste der damals amtierende Freiwasser-Olympiasieger ohne Medaille aus Paris abreisen. Nur ein Jahr später hat es der deutsche Schwimmer bei der WM in Singapur allen gezeigt – und wie. Der 27-Jährige ist stärker als je zuvor.

Wellbrock holte am Sonntagmorgen mit der Staffel im Freiwasser erneut Gold, zusammen mit Celine Rieder, Oliver Klemet und Isabel Gose über 4×1.500 Meter. Zuvor gelang Wellbrock dieses Kunststück bereits über die 5 Kilometer und die 10 Kilometer sowie über die 3 Kilometer im Knockout-Sprint. Damit hat Wellbrock Geschichte geschrieben, denn noch nie hat ein Schwimmer oder eine Schwimmerin vier Freiwasser-Titel bei einer WM gewonnen.

Der Olympiasieger von Tokio (10 Kilometer) sagte sichtlich gerührt: “Vier Goldmedaillen in vier Rennen, das ist unglaublich. Damit habe ich absolut nicht gerechnet.” Vor dem Start sei die Anspannung deutlich spürbar gewesen. “Ich konnte gestern nicht gut schlafen, weil ich so nervös war. Ich wusste, wir können Geschichte schreiben”, so Wellbrock weiter.

Auch im über 30 Grad warmen Wasser ließ der Ausnahmeschwimmer nichts anbrennen. Wie schon bei seinen Siegen zuvor dominierte er das Feld mit beeindruckender Übersicht. Angriffe der Konkurrenz konterte der Magdeburger mit scheinbarer Leichtigkeit – stets hatte er noch Reserven. In der Szene wird er nicht ohne Grund “Professor” genannt, ein Spitzname, der seinen Perfektionismus widerspiegeln soll.

Der Olympiazweite von Paris, Oliver Klemet, sagte daher: “Wir wollten Florian die Führung geben”. Wir haben das gemacht, damit er seinen Job erledigen konnte.” Mit inzwischen neun WM-Titeln im Freiwasser ist Wellbrock, der nach der Paris-Enttäuschung noch an Aufhören gedacht hatte, auf dem Weg zur Open-Water-Legende. Nur Rekordweltmeister Thomas Lurz, der zwischen 2004 und 2013 – bei damals noch alljährlichen WM-Rennen – zwölf Goldmedaillen sammelte, liegt vor ihm.