“All we have is now”
Das ist der Hintergrund von Bergers Halstattoo
21.07.2025 – 09:48 UhrLesedauer: 2 Min.

Torhüterin Ann-Katrin Berger bekam bei der EM schon viel Kritik ab. Die lässt sie aber offenbar recht kalt – wohl auch, weil sie schon viele schwierigere Zeiten durchlebte.
Mit 34 Jahren ist Ann-Katrin Berger Deutschlands Nummer eins im Tor bei der Frauen-EM. Auf ihrem Hals trägt sie ein auffälliges Tattoo. In Schriftzeichen steht dort: “All we have is now” – wir haben nur die Gegenwart.
Es ist eine Botschaft, die zu ihrer Geschichte passt. Denn Berger hat zwei Krebserkrankungen überstanden. Die deutsche Nationaltorhüterin spricht nun erstmals über die Bedeutung ihrer Tätowierungen – und über ihren Weg zurück.
Die Stelle des Tattoos wählte sie bewusst. Berger erklärt: “Ich hatte Probleme mit den Narben, die ich von der Krebsoperation hatte. Sie haben mich gestört. Ich habe sie dann überstechen lassen, damit sie keiner sieht.” Heute lenke das Tattoo die Aufmerksamkeit auf sich – und nicht mehr die Narben.
Auch ihre anderen Tattoos stehen in Verbindung mit ihrer Krankheitsgeschichte. “Am Arm habe ich jetzt einen Baum, der ist das Neueste. Den habe ich bei meiner zweiten Erkrankung machen lassen. Die Wurzeln eines Baumes sind wichtiger als das Schöne drumherum”, sagt Berger. Bei ihrer ersten Diagnose 2017 ließ sie sich einen Kompass mit einer Mappe stechen.
Während der EM 2022 kam der Krebs zurück. Heute spielt Berger in New York – und ist regelmäßig in medizinischer Kontrolle. Alle sechs Monate steht eine Untersuchung an. Derzeit sei alles in Ordnung, sagt sie.
Was sie aus ihrer Geschichte mitgenommen hat, bringt sie klar auf den Punkt: “Ich bin jeden Tag dankbar dafür, dass mein Körper so gut funktioniert und auch die Krankheit so gut mitgemacht hat. Es ist nicht einfach, und da muss man auch nichts schönreden. Ich bin dankbar dafür, dass ich den Sport ausüben darf, den ich liebe und dass ich meine Familie um mich herum habe.”