Newsblog zur Frauen-EM
Zwei Tage vor Halbfinale: DFB-Trio trainiert individuell
Aktualisiert am 21.07.2025 – 13:06 UhrLesedauer: 7 Min.

Die Fußball-Europameisterschaft der Frauen läuft. Alle wichtigen Entwicklungen zum Turnier erfahren Sie hier.
Seit dem 2. Juli ist die Schweiz das Zentrum des europäischen Fußballs. Zum ersten Mal trägt das Land eine Frauen-Europameisterschaft aus. 16 Nationalteams treten in acht Städten gegeneinander an, um den kontinentalen Titel zu gewinnen.
Die Verteidigerinnen Rebecca Knaak und Franziska Kett sowie Stürmerin Giovanna Hoffmann haben zwei Tage vor dem EM-Halbfinale der deutschen Fußballerinnen nur ein individuelles Training absolviert. Das reduzierte Programm im Rahmen der Einheit am Montagvormittag erfolgte nach DFB-Angaben noch aus Gründen der Regeneration nach dem Elfmeterkrimi im Viertelfinale am Samstag gegen Frankreich (6:5 i.E.).
Schon am Vorabend hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mitgeteilt, dass Sarai Linder für die Begegnung mit den Weltmeisterinnen aus Spanien am Mittwoch (21.00 Uhr im t-online-Liveticker) in Zürich ausfallen wird. Die Außenverteidigerin vom VfL Wolfsburg hat gegen Frankreich eine Kapsel-Band-Verletzung am linken Sprunggelenk erlitten.
Nach der Niederlage im EM-Elfmeterkrimi gegen Deutschland hat sich die Französin Selma Bacha nicht gerade fair gezeigt. “Sie haben nichts geboten, sie haben gut verteidigt, sie waren aggressiv, aber wir haben sie von A bis Z dominiert”, sagte die Verteidigerin laut der französischen Sportzeitung “L’Équipe”. “Sie sind qualifiziert. Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber nicht einmal verdient”, befand die 24-Jährige und gab zu: “Ich bin eine schlechte Verliererin.”
Auch Vizekapitänin Sakina Karchaoui war fassungslos. “Wir sind alle frustriert. Wir können es nicht glauben”, sagte die 29-Jährige. “Wir müssen alles bewahren, was wir gut gemacht haben, alles, was uns vereint und zusammengebracht hat. Es ist unfair, aber was soll ich sagen?”
Trainer Laurent Bonadei, der die französische Mannschaft sei einem Jahr betreut, erkannte in seiner Enttäuschung allerdings die Leistung der DFB-Elf an. “Deutschland war heldenhaft. Wir müssen vor dieser deutschen Mannschaft den Hut ziehen”, sagte der 55-Jährige.
Die Zukunft der erfolgreichen Nationaltrainerin Pia Sundhage in der Schweiz ist auch nach dem Aus bei der Heim-EM offen. “Es ist in alle Richtungen alles möglich”, berichtete Marion Daube, Direktorin Frauenfußball im Schweizerischen Fußballverband (SFV), am Samstagvormittag während der Fazit-Pressekonferenz. Sundhage bat um Zeit, die “vielen Eindrücke zu verarbeiten”. Die Schwedin besitzt einen Vertrag bis zum Jahresende.
Das Turnier, aus dem sich die Schweizerinnen am Freitagabend mit einem 0:2 im Viertelfinale gegen den Weltmeister Spanien verabschiedeten, werten alle Verantwortlichen als großen Erfolg. “Wir haben während dieses Turniers ein neues Publikum gewonnen”, sagte SFV-Präsident Dominique Blanc. “Leute, die normalerweise wenig ins Stadion kommen, die sich bisher kaum für Fußball interessiert haben. Viele Kinder und Familien.”