Basketball-Profi Kevin Yebo spricht über Depressionen

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“Ich war raus aus dem Leben”

Basketballprofi offenbart Depressionen

21.07.2025 – 18:40 UhrLesedauer: 2 Min.

Kevin Yebo: Er machte ganz schwierige Zeiten durch.Vergrößern des Bildes

Kevin Yebo: Der BBL-Profi der Niners Chemnitz machte ganz schwierige Zeiten durch. (Quelle: IMAGO/Harry Langer/DeFodi Images)

Basketballprofi Kevin Yebo spricht offen über seinen Burnout beim FC Bayern. Der Niners-Star schildert eindrucksvoll, wie ihn Depressionen aus dem Leben rissen – und was ihm half, wieder zurückzufinden.

Kevin Yebo kehrte im Februar überraschend zu den Niners Chemnitz zurück – nun spricht der Basketballprofi erstmals offen über die Gründe für diesen Schritt. In einem Video seines früheren Streetball-Teams “Der Stamm” beschreibt der 28-Jährige, wie ihn ein Burnout während seiner Zeit beim FC Bayern Basketball aus der Bahn warf.

Im Clip, der seine Situation im Herbst 2024 thematisiert, sagt Yebo: “Ich war so die letzten zwei Wochen nicht im Training, weil ich komplett down war. Ich war raus aus dem Training, ich war raus aus dem Leben. Ich habe nichts gemacht und habe nur im Bett gelegen. Ich war depressiv.”

Yebo war im Sommer 2024 nach zwei starken Spielzeiten in Chemnitz nach München gewechselt. Dort traf er auf mehr Konkurrenz, höheren Leistungsdruck – und musste einen persönlichen Verlust verkraften. Der Tod seiner Mutter rief Erinnerungen an eine belastende Kindheit hervor. Was einst Halt gegeben hatte, wurde zur Belastung. Der Basketball, früher ein Schutzschild, verlor seinen positiven Einfluss.

Im Gespräch mit “Sport Bild” betonte Yebo später, dass die Rückkehr nach Chemnitz für ihn kein Rückschritt sei – sondern im Gegenteil: “Für andere Leute ist der Wechsel ein Rückschritt, für mich ist das ein totaler Fortschritt.” Der Klub und auch seine Familie gaben ihm in dieser Phase Halt. Die Bayern unterstützten ihn ebenfalls in der schwierigen Zeit. Sein Vertrag wurde einvernehmlich aufgelöst.

Zurück in Chemnitz, fand Yebo wieder zu sich. In seiner alten Wohnung, im vertrauten Umfeld, schöpfte er neue Kraft – und zieht heute Bilanz: “Ich habe mich so kaputt gemacht, weil ich dieser Basketballer war, weil ich besser werden wollte, immer besser, immer besser. Das hat mich auch besser gemacht, aber ich konnte es nie genießen, weil ich nie so im Moment war.”

Die Worte im Video stoßen auf große Resonanz. Viele Fans zeigen auf Instagram Respekt für seine Offenheit. Seine Partnerin, das Team der Niners und Freunde feiern seine Stärke.

In wenigen Tagen startet die Vorbereitung auf die neue Saison. Chemnitz wird erstmals im Eurocup antreten – ein neues Kapitel für Yebo, der gelernt hat, auf sein Inneres zu hören.