Nesmuk bietet verschiedene Serien und Messerformen seiner Damastmesser an.
Damastmesser fallen auf. Ihr Klingenblatt hat ein kontrastreiches Muster, das aus vielen Wellen besteht, die sich parallel zur Schneide verteilen. Manche Exemplare haben sogar Kringel oder andere Strukturen. Doch wie kommt der Damaszenerstahl, wie er auch genannt wird, zu seinem Muster? Wir machten uns auf den Weg zu einer Schmiede, um uns den Prozess genau anzuschauen. Dafür muss man sich nicht ins Flugzeug setzen und nach Japan fliegen. Es genügt eine Autofahrt nach Solingen zu Nesmuk. Die Manufaktur hat sich auf hochwertige Messer mit besonderen Stählen spezialisiert.
Alle Damastmesser des Hauses gehen durch die Hände von Markus Pattschull und Torsten Schreier. Sie sind Nesmuks Schmiede. Pattschull ist der Lehrer von Schreier. Die Ausbildung des Schülers dauert einige Jahre. Die in der unteren Etage des Gebäudes liegende Schmiede sieht so aus, wie man es sich vorstellt: dunkel, staubig, unaufgeräumt und mit einer gelbrot glühenden Esse in der Mitte. Markus Pattschull sieht überhaupt nicht aus, wie man es sich vorstellt. Er ist von dürrer, sehniger Gestalt, hat die Haare zu einem Zopf gebunden. Eigentlich hätte sich der Diplom-Biologe in der Forschung mit Ribonukleinsäure beschäftigen können, nun steht er mit dunkel getönter Schutzbrille vor dem Amboss und hämmert gekonnt und kräftig auf ein Stück Stahl. Mit diesem 350 × 200 × 150 Millimeter großen Block beginnt seine Arbeit. Er besteht aus 220 oder 330 dünnen, verschweißten Lagen Stahl. Die Art der Stähle, die Anzahl der Lagen und deren Bearbeitung mit dem Hammer und anderen Werkzeugen sind das Geheimnis eines jeden Damastmessers.
Markus Pattschull bei der Arbeit. Nesmuks Schmied hat eine Vorstellung im Kopf, wie das Muster später aussehen soll.