Wo sich das überall bemerkbar macht

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Die Karlsruher wissen aus der Stadtgeschichte nur zu gut, wie es ist, wenn das Geld ausgeht. Beim Bau des Staatstheaters 1975 war ei­gentlich eine Studiobühne vorgesehen. Doch die fiel damals dem Sparzwang zum Opfer. Später baute man eine Probebühne zu diesem Zweck um. Das Provi­sorium, es hielt ein halbes Jahrhundert. Christian Firmbach, Intendant des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, führt durch die verschiedenen Baustellen seines Theaters und bleibt in dem Saal mit der provisorischen Studiobühne stehen. Damit die Zuschauer durch das Labyrinth finden, sind überall auf dem Fußboden des im Stil des Brutalismus gebauten Theaters Markierungen aufgeklebt. Bühnenarbeiter justieren Schweinwerfer und verschieben Kulissen. „Die Kollegen bauen gerade die Bühne für die ‚House-of-Trouble‘-Inszenierung auf. Weil man damals aus Spargründen die Bühne für das Schauspiel strich, fehlt hier bis heute der Schnür­boden“, sagt Firmbach.