Olympische Spiele 2036: Wüstenstaat Katar bewirbt sich

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Konkurrenz ist groß

Katar bewirbt sich für die Olympischen Spiele 2036


22.07.2025 – 15:44 UhrLesedauer: 2 Min.

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Die Olympischen Ringe: Sind sie 2036 in Katar zu sehen? (Quelle: IMAGO/Eibner-Pressefoto/EXPA/Groder)

Die nächsten Olympischen Sommerspiele finden in Paris und Los Angeles statt. Für 2036 gibt es einige Bewerbungen.

Der Kreis der Bewerber für die Olympischen Sommerspiele 2036 wird größer: Auch Katar will Gastgeber werden. Am Dienstag teilten die Behörden des Golfstaates mit, dass sich das Land mit der Hauptstadt Doha beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) um die Ausrichtung bewirbt.

Katars Premierminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani sprach in einer über die staatliche Nachrichtenagentur verbreiteten Erklärung von einem “neuen Meilenstein” auf dem Weg des Landes. Die Bewerbung gelte sowohl für die Olympischen als auch für die Paralympischen Spiele.

Nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 wäre Katar das erste Land im Nahen Osten, das Olympische Spiele austrägt. Al-Thani betonte, dass Katar über eine “nachgewiesene Erfolgsbilanz bei der erfolgreichen Ausrichtung bedeutender internationaler Sportveranstaltungen” verfüge. Zudem seien bereits “95 Prozent der erforderlichen Sportinfrastruktur” vorhanden, um die Spiele auszurichten.

Auch Deutschland plant eine Bewerbung um die Sommerspiele 2036 – ebenso für die Ausgaben 2040 oder 2044. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) erarbeitet derzeit ein nationales Bewerbungskonzept. Zur Auswahl stehen unter anderem Berlin, München, Hamburg sowie die Rhein-Ruhr-Region. Eine Entscheidung soll in der zweiten Jahreshälfte 2026 fallen.

Unterdessen hat sich die neue IOC-Präsidentin Kirsty Coventry für eine Überprüfung des bisherigen Auswahlverfahrens ausgesprochen. Ende Juni kündigte sie an, eine Arbeitsgruppe einsetzen zu wollen, die sich mit dem Zeitpunkt der Vergabe sowie der Rolle der IOC-Mitglieder befassen soll. Unter Vorgänger Thomas Bach hatte die IOC-Vollversammlung nur noch vorbereitete Entscheidungen formell bestätigt.

Laut IOC gibt es für die Spiele 2036 bereits eine “zweistellige” Zahl an Bewerbern. Gute Chancen werden unter anderem auch Indien eingeräumt. Katar war im Zusammenhang mit der Fußball-WM international wiederholt in die Kritik geraten – vor allem wegen der Arbeitsbedingungen und der Menschenrechtslage im Land.

Wie realistisch eine Austragung der Spiele in Katar im Sommer ist, sei allerdings mal dahingestellt. Schon die Fußball-WM wurde aufgrund der Hitzemonate im Sommer auf den Winter verlegt. Schon 2019 fand eine Leichtathletik-WM im Wüstenstaat statt – unter miserablen äußeren Umständen.

Aufgrund der Hitze kamen beim Frauen-Marathon nur 40 der 68 Starterinnen ins Ziel. Die deutsch-palästinensische Marathonläuferin Mayada Al Sayad sagte nach dem Rennen: “Es war schrecklich. Mein Herz hat gerast, ich habe mich noch nie so schlecht gefühlt.” Das Rennen wurde bei über 32 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit durchgezogen.