Liveblog USA unter Trump: Epstein-Akten: Johnson verhindert Abstimmung durch vorzeitige Sommerpause

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Die US-Regierung von Präsident Donald Trump hat mehr als 230.000 Seiten an Dokumenten zur Ermordung des US-Bürgerrechtlers Martin Luther King Jr. veröffentlicht. US-Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard schrieb auf X, die Akten enthielten Details über Ermittlungen der Bundespolizei FBI und damalige Diskussionen über mögliche Spuren. Trump hatte die Veröffentlichung bereits kurz nach seiner Amtseinführung im Januar beschlossen. Sie erfolgt nun zu einem Zeitpunkt, an dem er wegen Diskussionen um die Offenlegung anderer Akten – nämlich zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein – unter Druck steht.

Die am Montag (Ortszeit) veröffentlichten Akten zu Kings Ermordung im Jahr 1968 sind auf der Webseite des Nationalarchivs in Washington einsehbar. Am 4. April 1968 wurde er in Memphis mit nur 39 Jahren erschossen. Nach einer ersten Durchsicht seien kaum neue Erkenntnisse zur Ermordung des Bürgerrechtlers gefunden worden, berichten “New York Times” und “Washington Post” unter Bezug auf Historiker und Autoren.

Kings Nichte Alveda King, eine prominente Trump-Unterstützerin, begrüßte die Veröffentlichung der Akten. Dagegen äußerten sich seine Kinder in einem Statement kritisch. Martin Luther King III und Bernice A. King forderten, die veröffentlichten Dokumente müssten im historischen Kontext betrachtet werden. Ihr Vater sei damals Ziel einer Desinformationskampagne unter Federführung des FBI gewesen, die die Bürgerrechtsbewegung unglaubwürdig machen sollte. Sie baten alle, die sich mit den Akten befassen, „dies mit Einfühlungsvermögen, Zurückhaltung und Respekt für die anhaltende Trauer unserer Familie zu tun”.

In einem X-Post forderte Kings Tochter Bernice die Veröffentlichung anderer Akten: „Jetzt sind die Epstein-Akten dran.”

Trump steht wegen der Epstein-Affäre unter großem Druck. Der US-Präsident hatte im Wahlkampf versprochen, die Akten zum Sexualstraftäter zu öffnen. Bislang tat er das nicht.