WHO warnt vor Risiko einer weltweiten Epidemie

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Milliarden Menschen gefährdet

WHO warnt vor weltweiter Chikungunya-Epidemie


23.07.2025 – 09:21 UhrLesedauer: 2 Min.

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Asiatische Tigermücke: Ein Stich genügt, damit das Virus in den Körper gelangt. (Quelle: Ennio Leanza/dpa)

Erst in den Tropen, bald weltweit? Das durch Mücken übertragene Chikungunyafieber breitet sich in einem Tempo aus, das den Experten der WHO beunruhigt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einer globalen Epidemie der von Mücken übertragenen Viruserkrankung Chikungunya gewarnt. Die Krankheit sei bereits in 119 Ländern nachgewiesen worden, wodurch 5,6 Milliarden Menschen gefährdet seien. Die WHO-Sprecherin Diana Rojas Álvarez sagte am Dienstag vor Journalisten in Genf: “Wir schlagen frühzeitig Alarm, damit die Länder sich rechtzeitig vorbereiten.”

Laut Rojas Álvarez beträgt die Sterblichkeitsrate weniger als ein Prozent, doch “bei Millionen von Fällen kann dieses eine Prozent Tausende von Todesfällen bedeuten”.

2004 und 2005 war es bereits zu einer großen Epidemie in Inselstaaten des Indischen Ozeans gekommen, bei der rund eine halbe Million Menschen erkrankten. “Heute beobachtet die WHO das gleiche Muster”, erklärte die WHO-Sprecherin. Das Virus breite sich im Indischen Ozean aus, aber auch in Madagaskar, Somalia und Kenia sowie in Südasien.

Auch in Europa wurden importierte Fälle gemeldet, die mit dem Ausbruch auf den Inseln im Indischen Ozean in Verbindung stehen. “Da diese Übertragungsmuster bereits beim Ausbruch ab 2004 zu beobachten waren, fordert die WHO dringend Maßnahmen, um eine Wiederholung der Geschichte zu verhindern”, sagte Rojas Álvarez.

Zuletzt berichtete das Robert Koch-Institut Anfang Juli von einem Chikungunya-Fall in Frankreich nahe der deutsch-französischen Grenze. Die betroffene Person hatte sich offenbar nicht auf einer Reise infiziert, sondern wurde direkt vor Ort durch den Stich einer mit dem Virus infizierten Mücke angesteckt.

Den Experten zufolge sind aufgrund der Klimakrise auch in Deutschland zunehmend die Bedingungen für solche Fälle gegeben: Höhere Temperaturen begünstigen das Vorkommen der Asiatischen Tigermücke, die Chikungunya übertragen kann. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfahl Anfang Juli auch erstmals eine Reiseimpfung gegen Chikungunya. Lesen Sie hier, wer sich gegen die Viruserkrankung impfen lassen sollte.