Harald Martenstein: Warum der Drehknopf zu einem Privileg der Wohlhabenden wird

11

Natürlich stelle ich mir die Frage, ob ich zu alt bin. Zu alt zum positiven Denken beispielsweise. Vielleicht würde ich alles um mich herum super finden, wenn ich dreißig wäre. Dagegen spricht, dass es Leute gibt, die jünger sind als ich und auch einen kritischen Blick auf die Gegenwart haben. Es ist also keine Alterserscheinung, nicht mit allem einverstanden zu sein. Nehmen wir als Beispiel doch einfach mal die Induktionsherde.

Der Unternehmer und Autor Gabriel Yoran, Jahrgang 1978, hat der Zeitschrift Monopol ein Interview gegeben. Thema war sein Buch Die Verkrempelung der Welt. Yoran sieht, wie ich, den Induktionsherd im Großen und Ganzen als technischen Fortschritt an. Wie schnell der allein schon heiß wird. Blöd ist, dass die meisten Modelle mithilfe von Touchscreens bedient werden. Die sind wasserempfindlich. Auch wenn die Finger fettig sind, reagieren die Touchscreens bei mir nicht richtig. Beim Kochen passiert das schon mal. “Eine falsche Bewegung, und dann geht das Ding komplett aus”, sagt Yoran über seinen vermutlich teuren Herd.