Munich-Re-Chef Wenning hört Ende des Jahres auf

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Mit diesem Schritt dürften selbst in der Munich Re die wenigsten gerechnet haben: Der Vorstandsvorsitzende Joachim Wenning wird seinen bis 2026 laufenden Vertrag nicht verlängern und Ende des Jahres aufhören. Zu seinem Nachfolger vom 1. Januar 2026 an hat der Aufsichtsrat den 50 Jahre alten Christoph Jurecka ernannt. Er verantwortet seit 2019 im Vorstand des Konzerns die Finanzen. Dieses Ressort wird künftig der Südafrikaner Andrew Buchanan (47 Jahre) übernehmen, der seit 2017 für die Finanzen im Kerngeschäft Rückversicherung zuständig ist.

Der Rückzug des 60 Jahre alten Wenning kommt überraschend, weil davon ausgegangen worden war, dass er die neue, für den Dezember angekündigte Strategie noch umsetzen will. Schließlich hatte sein Vorgänger an der Vorstandsspitze, Nikolaus von Bomhard, in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender auf der Hauptversammlung am 30. April auf die maximale Altersgrenze von 67 Jahren für Vorstandsmitglieder hingewiesen. Im Namen des Aufsichtsrats bedankte er sich bei Wenning, der während seiner jahrzehntelangen Tätigkeit für Munich Re, davon über acht Jahre an der Spitze, Herausragendes geleistet habe.

Latte für Nachfolger liegt hoch

Wenning erklärte, dass er seine Vorstandstätigkeit nach reiflicher Überlegung nicht über den 31. Dezember 2025 hinaus fortzuführen wünsche, dass er aus persönlichen Gründen und mit Abschluss des Strategieprogramms „Ambition 2025“ in den Ruhestand treten möchte. Noch in dieser Woche bekräftigte der Munich-Re-Vorstand nach einem guten Ergebnis im zweiten Quartal das für das Gesamtjahr angepeilte Gewinnziel von sechs Milliarden Euro. Sollte es erreicht werden, dann hätte sich der Nettogewinn seit 2021, dem ersten Jahr des Strategieprogramms, verdoppelt. Sogar verdreifacht hat sich der Aktienkurs der Munich Re, seitdem Wenning an der Vorstandsspitze steht.

Für seinen Nachfolger Jurecka liegt die Latte hoch. Doch Aufsichtsratschef von Bomhard zeigte sich überzeugt, dass der Finanzvorstand für den Vorstandsvorsitz bestens geeignet sei. Jurecka sei ausgewiesener Kenner aller Erst- und Rückversicherungsaktivitäten der Gruppe sowie angesehener Finanzfachmann. „Mit den Veränderungen im Vorstand sind die Weichen für fortgesetzten Erfolg von Munich Re gestellt“, sagte von Bomhard.

Darüber hinaus rückt Robin Johnson (57 Jahre) vom 1. August an in den Vorstand in der neu geschaffenen Rolle des Chief Technology Officer (CTO). Der gebürtige Brite ist seit 2017 für den Konzern tätig, bislang als Chief Information Officer der Rückversicherung.