Kaffee schwächt Antibiotika: Studie enthüllt überraschende Wechselwirkung

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Studie belegt

Kaffee stört die Wirkung dieser Medikamente


24.07.2025 – 13:57 UhrLesedauer: 2 Min.

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Eine Tasse Kaffee: Für viele ist sie gerade morgens unverzichtbar, doch bei der Einnahme bestimmter Medikamente kann sie sich ungünstig auswirken. (Quelle: draganab/getty-images-bilder)

Kaffee gilt als eines der Lieblingsgetränke der Deutschen. Doch der beliebte Wachmacher kann die Wirkung von Antibiotika beeinträchtigen.

Koffein ist in vielen beliebten Getränken wie Kaffee, bestimmten Teesorten und Erfrischungsgetränken wie Cola oder Energydrinks enthalten. Doch offenbar kann die Substanz besonders bei der Einnahme von Medikamenten gegen eine bakterielle Infektion kontraproduktiv sein. Zu diesem Ergebnis kam ein Forschungsteam der Universitäten Tübingen und Würzburg.

Die Wissenschaftler untersuchten, wie alltägliche Stoffe wie das Koffein auf Bakterien wirken. Im Zentrum stand dabei das Bakterium Escherichia coli (kurz E. coli), das unter anderem Durchfallerkrankungen auslösen kann.

Die Forscher fanden heraus: Koffein beeinflusst die Bakterien auf eine subtile, aber entscheidende Weise. Es löst in den Keimen eine Art Frühwarnsystem aus. Wenn die Bakterien Koffein ausgesetzt sind, schalten sie bestimmte Gene an, um sich zu schützen. Dabei verändern sie ihre Hülle so, dass auch die Medikamente nicht mehr so leicht in die Zelle gelangen. Das bedeutet: Es kommt weniger vom Wirkstoff dort an, wo er wirken soll, und das Medikament hilft nicht mehr so gut.

Das war etwa bei dem häufig eingesetzten Breitbrand-Antibiotikum Ciprofloxacin zu beobachten. Es wird bei vielen bakteriellen Infektionen eingesetzt. In Kombination mit Koffein war die Wirkung des Medikaments jedoch deutlich schwächer. Die Forscher sprechen von einer “antagonistischen Interaktion”. Das bedeutet: Zwei Stoffe behindern sich gegenseitig in ihrer Wirkung.

Die Forscher entdeckten aber auch: Ein ähnliches Bakterium – Salmonella enterica (Salmonellen) – zeigte diese Reaktion nicht. Das deutet darauf hin, dass selbst verwandte Keime unterschiedlich auf äußere Einflüsse reagieren können.

Diese Ergebnisse könnten künftig eine wichtige Rolle bei der Antibiotikatherapie spielen. Denn bisher wird kaum berücksichtigt, welche Nahrungsmittel Patienten während der Einnahme eines Medikaments noch zu sich nehmen.