Vlada Charkova aus Ukraine lehnt bei Fecht-WM Foto mit Russen ab

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Die ukrainische Fechterin Vlada Charkova hat sich bei der Weltmeisterschaft in Georgiens Hauptstadt Tiflis kurz nach dem Gewinn der Goldmedaille geweigert, an einem Gruppenfoto mit den drei Männern, die es am ersten Wettkampftag auf das Podium geschafft haben, teilzunehmen.

Zu den Männern zählte auch der russische Fechter Kirill Borodatschow, der Silber gewonnen hatte. Gemeinsam mit weiteren russischen Athletinnen und Athleten darf er unter neutraler Flagge bei den Wettkämpfen antreten.

Im Vorfeld der WM hatte es angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine deswegen international Kritik gegeben. Der Weltfechtverband FIE verteidigte die Entscheidung, russische Fechterinnen und Fechter zur Weltmeisterschaft zuzulassen, in einer Stellungnahme gegenüber der F.A.Z. Demnach dürfe kein Athlet „ungerechtfertigt ausgeschlossen“ werden.

Russische Sportlerinnen und Sportler hätten unter anderem „eine eidesstattliche Erklärung der Neutralität“, sowie „eine Verpflichtung zur Einhaltung und Unterstützung der Friedensmission der FIE und der Olympischen Bewegung“ abgeben müssen. Auch seien sie vom Verband vor den Wettkämpfen überprüft worden.

Mehrere ukrainische Fechter, darunter Olympiasiegerin Olha Charlan, beklagten jedoch, dass dessen ungeachtet russische Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Verbindung zum Militär zugelassen wurden. Zu diesen gehört auch Borodatschow, der auf der Internetseite des Zentralen Sportklubs der Armee (ZSKA), der dem russischen Verteidigungsministerium untersteht, aktuell als Angehöriger der russischen Streitkräfte gelistet wird. Die Fecht-WM endet am 30. Juni.