Die Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland weiter aus und sorgt bei Imkern sowie Obst- und Weinbauern für Sorgen. Das ursprünglich aus Südostasien stammende Insekt, das unter anderem Honigbienen frisst und Schäden im Obst- und Weinbau verursachen kann, gilt inzwischen als etabliert. „Sie lauert vor den Stöcken, schwächt ganze Völker – und für unsere Imker heißt das: Weniger Honig, weniger Ertrag, mehr Sorgen“, sagte Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU).
Die Ausbreitung verläuft alarmierend schnell. Jedes Jahr verfünffacht sich die Zahl der Nester. Zu stoppen sei die Ausbreitung wohl nicht mehr, aber abzubremsen, um wirtschaftliche Schäden möglichst gering zu halten, so Kaniber. In Frankreich schätzt man die Kosten durch Verlust und Schädigung von Bienenvölkern auf 30 Millionen Euro im Jahr. Doch nicht alle Schäden an Bienenvölkern seien auf die Asiatische Hornisse zurückzuführen.
Weder Panikmache noch Verharmlosung werden dem Problem gerecht
Die zwei bis drei Zentimeter große, schwarz-gelb gestreifte Hornisse wurde vermutlich 2004 über Importware nach Frankreich eingeschleppt und breitet sich seit 2014 auch in Deutschland aus. Seit 2016 steht sie auf der EU-Liste invasiver Arten. Versuche, die Art zu beseitigen, blieben erfolglos. Imkerverbände warnen vor einer weiteren Ausbreitung, fordern aber einen faktenbasierten Umgang: „Weder Panikmache noch Verharmlosung werden dem Problem gerecht“, sagten die Vorsitzenden der Landesverbände Hannoverscher Imker und Imker Weser-Ems. Berichte über „Killerhornissen“ ließen sich durch Fakten und wissenschaftliche Studien nicht bestätigen, heißt es vom niedersächsischen Umweltministerium. Die Asiatische Hornisse ist für Menschen nicht gefährlicher als heimische Hornissen oder Bienen. Ihr Stich ist zwar schmerzhaft, aber nur für Allergiker potentiell gefährlich.
Einigkeit besteht darin, dass die Art nicht mehr beseitigt werden kann und Prävention sowie Information Vorrang vor teuren Bekämpfungsmaßnahmen haben sollten. Die Imker vor Ort spielen eine zentrale Rolle, sie melden Sichtungen und Nester, um gezielte Maßnahmen zu ermöglichen. Durch eine Änderung der EU-Verordnung im März 2025 ist die Art in Deutschland weiter als invasiv eingestuft, aber das Management steht nun im Vordergrund. Maßnahmen zur Beseitigung werden durchgeführt, aber es soll stärker abgewogen werden, welche Eingriffe sinnvoll sind.