Im Zentrum der Kanzlerdemokratie, die Konrad Adenauer aufbaute, stand ein straff geführtes und strikt auf den Mann an der Spitze ausgerichtetes Kanzleramt. Mit dessen Hilfe kontrollierte der erste Regierungschef der Bundesrepublik nicht nur die verschiedenen Ressorts und prägte die Personalpolitik der im Aufbau begriffenen Ministerien. Hierüber griff er auch in wichtige Gesetzesvorhaben ein und bestimmte das Bild der Regierung in der Öffentlichkeit. Das Kanzleramt formte auf diese Weise sowohl die institutionellen Arrangements als auch das personelle Tableau der zweiten deutschen Republik.