Es geht um ihr Baby
Christian Lindner und Franca Lehfeldt ziehen vor Gericht
25.07.2025 – 13:25 UhrLesedauer: 2 Min.

Christian Lindner und Franca Lehfeldt haben juristische Schritte gegen das Satiremagazin “Titanic” eingeleitet. Auslöser ist ein Cover, das auf ihr Baby anspielt.
Seit April sind Christian Lindner und seine Frau Franca Lehfeld Eltern einer Tochter. Die Schwangerschaft hatten die beiden bereits vorab im November 2024 bekannt gemacht – etwa zeitgleich mit seiner Entlassung als Bundesfinanzminister. Unter die Gratulationen zum Nachwuchs mischten sich Häme und Seitenhiebe gegen den FDP-Politiker – auf die nun jedoch juristische Konsequenzen folgen.
Lindner und Lehfeldt gehen mit einem Anwalt gegen das Satiremagazin “Titanic” vor, wie RTL berichtet. Im Zentrum des Rechtsstreits steht die Titelseite einer früheren Ausgabe der Zeitschrift. Darauf ist eine Fotomontage mit einem Fötus, in der Überschrift heißt es: “Baby-Glück im Eimer. Es wird ein Low Performer!” Dazu war der Satz “Lindner stellt Eilantrag zur Abschaffung von § 218” zu sehen. Der genannte Paragraf regelt in Deutschland den Schwangerschaftsabbruch.
Aufgrund der Bildsprache des Posts und der Anspielung auf die Debatte um Schwangerschaftsabbrüche zieht das Paar nun vor Gericht – unter anderem wegen einer Verletzung der Persönlichkeitsrechte.
Wie ein Anwalt der Zeitschrift “Titanic” laut RTL bestätigte, liegt inzwischen eine Klage vor. Lindner und Lehfeldt fordern darin eine Unterlassung sowie ein Schmerzensgeld in Höhe von jeweils mindestens 20.000 Euro. Das Ehepaar hatte zuvor bereits versucht, mit einer außergerichtlichen Unterlassungsaufforderung gegen die Darstellung vorzugehen. Diese blieb jedoch ohne Wirkung.
Bereits im März hatte Christian Lindners Anwalt, Matthias Schertz, die rechtliche Position seiner Mandanten öffentlich gemacht. Er erklärte, die Darstellung auf dem Cover sei “von der Kunstfreiheit offensichtlich in keiner Weise mehr gedeckt”, insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Ehepaar zu diesem Zeitpunkt ein Kind erwartete. Die Verbindung zwischen einem politischen Thema wie dem Paragrafen 218 und der privaten Situation seiner Mandanten überschreite laut Schertz eine rechtlich zulässige Grenze.
Der Versuch der “Titanic”-Redaktion, das Cover nachträglich politisch zu begründen, sei aus Sicht der Kläger gescheitert. In dem beworbenen Heft finde sich laut Schertz kein inhaltlicher Beitrag, der den Zusammenhang zwischen Lindners früheren Äußerungen zur Leistungskultur oder zum Abtreibungsparagrafen herstelle.
Die Redaktion der “Titanic” reagierte ihrerseits mit einer satirisch gehaltenen Erklärung. Darin äußerte man sich verwundert darüber, “dass Herr Lindner als werdender Vater überhaupt noch Zeit findet, Quatschmagazine zu lesen oder täglichen Kontakt mit seinem Anwalt zu halten.” Wie das Gericht über die Klage entscheiden wird, ist derzeit noch offen.