Bezahlsystem
Paypal-Alternative: Sparkassen registrieren hohe Nutzerzahlen bei Wero
25.07.2025 – 17:03 UhrLesedauer: 2 Min.

Beim Zahlverfahren Wero melden die Sparkassen Fortschritte. Trotz gestiegener Nutzerzahlen ist Konkurrent Paypal aber weiterhin beliebt.
Die Sparkassen gewinnen mehr und mehr Nutzer für den noch jungen Bezahldienst Wero. Ein Jahr nach dem Marktstart verzeichnen sie über eine Million Kunden, die Wero aktiviert haben, teilte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) mit.
“Wir sehen, dass Wero stetig wächst – und zwar auf natürliche Weise: aus dem Vertrauen unserer Kundschaft und der Alltagstauglichkeit der Lösung heraus”, sagte Joachim Schmalzl, geschäftsführendes Vorstandsmitglied beim DSGV. Nun rücke der nächste Schritt in den Fokus, der bevorstehende Start im Onlinehandel.
Die European Payments Initiative (EPI), eine Gemeinschaftsfirma von Banken und Zahlungsdienstleistern, ist seit Anfang Juli 2024 mit Wero am Start. Die Partner wollen damit gegen große US-Finanzkonzerne wie Mastercard, Visa und Paypal antreten und eine europäische Alternative im Zahlungsverkehr schaffen. So sollen auch die Dienste Apple Pay und Google Pay gestoppt werden.
Nutzer von Wero benötigen im Gegensatz zu einer herkömmlichen Überweisung keine 22-stellige Kontonummer (IBAN) des Empfängers. Stattdessen kann man für die Geldübertragung in Echtzeit eine Mobiltelefonnummer oder eine E-Mail-Adresse nutzen.
Echtzeit bedeutet, dass das Geld innerhalb von zehn Sekunden auf dem Konto des Empfängers gutgeschrieben wird.
Nutzen konnten das Angebot zunächst nur Kunden von Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken über die Apps der Institute. Inzwischen gibt es eine eigenständige App für Wero, die etwa bei der Postbank verfügbar ist. Weitere Banken wollen in diesem Sommer folgen. Nach Angaben des DSGV gibt es europaweit mehr als 40 Millionen Nutzer von Wero.
Weiterhin gibt es Skepsis, ob Wero zum Konkurrenten Paypal aufschließen kann, der seit Jahren auf dem deutschen Markt etabliert ist. Paypal hat nach eigenen Angaben allein hierzulande rund 35 Millionen aktive Kundenkonten.
Mit ihrem nationalen Online-Zahlverfahren Paydirekt/Giropay waren die deutschen Banken und Sparkassen gescheitert. Es wurde zum Jahresende 2024 eingestellt. Den hohen Erwartungen als Paypal-Konkurrenz wurde Giropay nie gerecht.