Testspiel in Graz
FC gedenkt Opfern: Sieg gegen Leicester
25.07.2025 – 20:26 UhrLesedauer: 2 Min.

Erst ein bewegender Moment vor dem Anpfiff, dann ein erstes Ausrufezeichen des 1. FC Köln: Der FC gewinnt das Testspiel gegen Leicester City mit 3:1 (2:1).
Es war nicht irgendein Testspiel, welches der 1. FC Köln am Freitagabend zum Abschluss des Trainingslagers in Österreich absolvierte. Gegner war Leicester City, der Absteiger aus der englischen Premier League. Doch im Mittelpunkt in der Merkur Arena in Graz stand vor dem Anpfiff ein besonderes Gedenken.
Am 10. Juni waren bei einem Amoklauf am Bundesoberstufenrealgymnasium Dreierschützengasse mehrere Menschen getötet worden. Aus diesem Anlass hatten der FC und Leicester vereinbart, die Testpartie als Benefizspiel zu Gunsten der Opfer zu veranstalten. Beide Clubs spendeten je 5.000 Euro, insgesamt kamen 40.000 Euro zusammen, die vor dem Spiel überreicht wurden.
Nach einer Schweigeminute begann dann der sportliche Teil vor über 3.000 Zuschauern. Und dabei bewies die Mannschaft von Trainer Lukas Kwasniok, dass die Arbeit der vergangenen Tage Früchte getragen hat. Die Geißböcke gewannen die Partie nicht nur verdient mit 3:1 durch die Tore von Neuzugang Sebastian Sebulonsen, Stürmer Luca Waldschmidt und dem gebürtigen Grazer Florian Kainz. Der FC überzeugte auch spielerisch.
Erstmals in dieser Vorbereitung war zu erkennen, dass der FC spielerisch einige Elemente verändern möchte. Ein geordnetes Spiel von hinten heraus, mit schnellen Seitenverlagerungen, überraschenden Vorstößen über die Außen und gefährlichen Schnittstellen-Pässen in die Spitze. Nachdem der FC jahrelang spielerisch krankte, tragen die Arbeiten im Spiel mit dem Ball nun erste Früchte.
Entsprechend zufrieden zeigte sich Kwasniok nach der Partie. “Das Trainingslager hat sich gelohnt. Wir haben heute extrem viel von dem umgesetzt, was wir in den vergangenen sieben Tagen trainiert haben”, freute sich der neue FC-Trainer. “Das macht etwas mit einer Mannschaft, dem Trainerteam und dem Zusammenhalt. Es war mir wichtig, dass die Menschen das Gefühl haben, dass eine echte Mannschaft auf dem Platz steht, die sich die Lunge aus dem Leib rennt.”
So fiel das Fazit des 44-Jährigen deutlich besser aus als noch vor einer Woche. Da hatte Kwasniok Teilen seiner Mannschaft die Bundesliga-Tauglichkeit abgesprochen. Die Worte zeigten Wirkung. “Wir sind in dieser Woche zusammengewachsen”, sagte der Trainer. “Es ist nicht einfach, wenn du am Anfang noch eine Unruhe im Kader hast, weil manche noch nicht dabei sind. Jetzt haben wir die Zeit sehr gut nutzen können.”
Am Freitagabend durften die Spieler anschließend noch privat in Graz Zeit verbringen, ehe es in der Nacht ein letztes Mal zurück nach Bad Waltersdorf ins Hotel ging. Am Samstag reist der FC-Tross in die Heimat zurück, wo am Dienstag das nächste Training auf dem Plan steht. “Wir haben noch drei Wochen Zeit und werden schauen, dass wir diese Spielstruktur und mannschaftliche Geschlossenheit dauerhaft auf den Platz bringen”, kündigte Kwasniok an. Für den FC ist nun Halbzeit in der Vorbereitung – und dank der guten Leistung gegen Leicester ist das erste Ausrufezeichen gesetzt.