Unterschätzte Krankheit
Hepatitis: Das sind erste Warnzeichen für eine kranke Leber
Aktualisiert am 28.07.2025 – 06:13 UhrLesedauer: 5 Min.

Hepatitis ist behandelbar, bleibt aber oft lange unerkannt. Das kann schwere Schäden anrichten. Doch es gibt Symptome, die auf eine kranke Leber hinweisen.
Die Leber tut nicht weh, doch genau das ist gefährlich, sobald das Organ entzündet ist. Denn aus diesem Grund bleibt eine Hepatitis oft lange unentdeckt. Die Weltgesundheitsorganisation ist alarmiert angesichts von Millionen Hepatitis-Kranken, die nicht von ihrer Infektion wissen. Die Gefahr dabei ist: Wird die Entzündung chronisch, droht neben einer Leberzirrhose auch Leberkrebs.
Doch es gibt Symptome, die auf eine kranke Leber hinweisen. Auf welche Warnsignale Sie achten sollten. Ein Überblick.
Bei einer Hepatitis handelt es sich um eine Entzündung der Leber. Am häufigsten wird sie durch Viren ausgelöst. Doch auch andere Faktoren können Schuld an einer entzündeten Leber sein. Insgesamt können folgende Faktoren eine Hepatitis verursachen:
- Infektionen mit Viren (Hepatitis A, B, C, D, E)
- Infektionen mit Bakterien, Pilzen oder anderen Parasiten (zum Beispiel durch einen Bandwurm oder Toxoplasmen)
- Vergiftung der Leber durch übermäßigen Alkoholkonsum (alkoholische Fettleber)
- Vergiftung der Leber durch Über- oder Fehlernährung, etwa im Zuge von Übergewicht oder Diabetes (nicht-alkoholische Fettleber)
- Vergiftung der Leber durch Medikamente
- Autoimmunerkrankungen
- angeborene Ursachen für eine entzündliche Leberschädigung (etwa Hämochromatose, Morbus Wilson, Zöliakie)
- Entzündung der Gallenwege
- Blutvergiftung
Neben der Ursache unterscheiden Mediziner zudem zwischen einem akuten oder chronischen Verlauf. Von einer chronischen Hepatitis spricht man, wenn die Erkrankung länger als sechs Monate andauert. Die häufigsten Ursachen für einen solchen Verlauf ist eine Leberverfettung durch übermäßigen Alkoholkonsum, gefolgt von chronischer Virushepatitis B oder C und Über- beziehungsweise Fehlernährung.
Nach WHO-Schätzungen aus dem Jahr 2022 sind über 350 Millionen Menschen mit einer chronischen Hepatitis B oder Hepatitis C infiziert – aber nur ein Bruchteil von ihnen weiß das. Das birgt ein großes Risiko. Denn wenn die Menschen nicht behandelt werden, wächst die Gefahr bleibender Schäden an der Leber.
Im schlimmsten Fall kann die Leberentzündung zu tödlichem Leberkrebs führen. Laut Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sterben weltweit jährlich 1,34 Millionen Menschen allein an den Folgen einer Virushepatitis.
Doch welche Hinweise gibt es auf eine Hepatitis? Da die Leber keine Nerven für das Schmerzempfinden hat, kann sie selbst nicht wehtun. Daher ist es schwer, spezifische Symptome auszumachen, die auf eine Leberentzündung hinweisen. Trotzdem gibt es einige Warnsignale, die der Körper aussendet.
So klagen viele Patienten über starke Erschöpfung. Sie fühlen sich dauerhaft matt und müde. Oft macht sich ein allgemeines Krankheitsgefühl bemerkbar, immer wieder kommt Fieber hinzu. Viele Betroffene leiden zudem unter Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Auch Kopfschmerzen zählen zu den Symptomen. Viele vermuten dann eine Grippe oder eine Magen-Darm-Verstimmung. An eine Hepatitis denkt meist niemand.

Auch wenn die Leber selbst nicht schmerzt: Laut der Deutschen Leberstiftung befinden sich in der Leberkapsel, also in der aus Bindegewebe bestehenden Außenhülle der Leber, Nervenfasern, die auf Veränderungen des Organs reagieren. Aufmerksam sollte man sein, wenn sich immer wieder ein dumpfer Druckschmerz im rechten Oberbauch bemerkbar macht.
Das deutet auf eine Schwellung hin, wie sie bei verschiedenen Lebererkrankungen auftritt. Allerdings können auch andere Erkrankungen, beispielsweise des Magen-Darm-Traktes, diesen Schmerz auslösen. Daher sollte man dieses Symptom immer von einem Arzt abklären lassen.

Auch Hautjucken zählt zu den möglichen Symptomen einer Hepatitis, wie das RKI mitteilt. Gelegentlich treten sogenannte scarlatiniforme Exantheme auf. Dabei handelt es sich um eine große Anzahl kleiner roter Pusteln auf der Haut. Außerdem können sich Gelenkschmerzen, Gliederschmerzen und Schmerzen in den Beinen bemerkbar machen.
Im Zuge einer akuten Hepatitis kann es zudem vorkommen, dass sich der Stuhlgang hell verfärbt beziehungsweise entfärbt, während der Urin dunkel wird.