Bohnen der Rösterei Hoppenworth & Ploch aus Frankfurt. Sie sind modern, also hell geröstet. Der Geschmack ist dann fruchtig und frisch.Foto: Francois Klein
Die Deutschen lieben Kaffee. Durchschnittlich trinkt jeder Bundesbürger 164 Liter im Jahr. Wenn der Preis der Bohnen steigt, sinkt die Laune am Frühstückstisch. Kürzlich war es wieder so weit. Am stärksten trifft es dann den Einstiegskaffee aus dem Supermarkt, der deutlich teurer wird, aber mit circa zwölf Euro pro Kilogramm ohnehin wenig kostet. Wer sich hochwertige Bohnen von kleinen Röstereien gönnt, bekommt von den Steigerungen nicht so viel mit, weil Spezialitätenkaffee ein Vielfaches kostet und einigermaßen preisstabil ist. Wie bei Wein, Schokolade und anderen Genussmitteln ist es aufschlussreich, den Weg der Produkte zu verfolgen, um einschätzen zu können, wie viel sie wert sind.
Der Kaffeebaum wächst und gedeiht rund um den Äquator. In diesem „Kaffeegürtel“ gefällt es der Pflanze am besten, wenn es tagsüber nicht allzu heiß und nachts nicht zu kühl wird. Man findet Kaffeeplantagen meist erst ab einer Höhe von 1000 Metern, weil es dort wegen des Nebels feucht ist. Den Schatten, den die anderen, größeren Pflanzen spenden, mag der Kaffeebaum ebenso. Von den mehr als 120 Arten der Gattung Kaffeebaum begegnet man auf den Plantagen letztlich nur zweien: Coffea arabica und Coffea canephora, besser bekannt als Arabica und Robusta. Sie unterscheiden sich hinsichtlich Geschmack, Koffeingehalt, Reifezeit und Klimabedingungen. Robusta hat eine weniger komplexe Aromatik, ist doppelt so stark, kann zweimal im Jahr geerntet werden und wächst auch im Tiefland bei höheren Temperaturen und geringerer Feuchtigkeit. In Vietnam, wo nach Brasilien der meiste Kaffee angebaut wird, wächst fast nur Robusta. Er landet häufig am Ende des Verarbeitungsprozesses in der Verpackung von Instantkaffees.