Die verstörende Entdeckung machen Paddler auf der Mulde in Sachsen: Mitten im Fluss liegen Trümmerteile. Wie ein Wal aus Blech ragt ein dunkles Ungetüm halb aus dem Wasser, so zeigen es erste Bilder vom Fundort.
Die Feuerwehr des sächsischen Landkreises südöstlich von Leipzig ist schnell vor Ort und bestätigt: Es handelt sich um einen Hubschrauber. Wenig später teilt das Bundesverteidigungsministerium offiziell mit, dass ein Helikopter im Flugbetrieb der Bundeswehr auf einem Übungsflug abgestürzt sei. „Der Spiegel“ berichtet, dass alle drei Insassen des Fluggeräts umgekommen seien. Viele andere Fragen aber bleiben vorerst offen.
Sicherheitsbereich und Flugverbotszone
Denn die Absturzstelle im Ortsteil Bahren der Stadt Grimma wird rasch zum militärischen Sicherheitsbereich erklärt und weiträumig abgesperrt. Durch den ländlichen Ort fahren Polizei und die örtliche Feuerwehr auf – auf einem Fahrzeug ist auch ein Schlauchboot zu sehen. Die Bundeswehr kommt ebenfalls mit etlichen Fahrzeugen, darunter auch Sanitäter. Bald sind Dutzende Kräfte vor Ort.
Doch Journalisten kommen an die Fundstelle nicht mehr heran. Der Ort wird im Umkreis von zwei nautischen Meilen – das sind rund 3,7 Kilometer – auch zur Flugverbotszone erklärt, so dass keine Drohnen fliegen dürfen. Feuerwehr, Polizei und die Stadt Grimma verweisen bei Anfragen alle auf das Bundesverteidigungsministerium, das bei Zwischenfällen mit Militärangehörigen zuständig ist.
Autobahn in der Nähe
Das Ministerium sondiert in den ersten Stunden erst einmal die Lage. Kräfte der Bundeswehr seien vor Ort, um Rettungs- oder Ermittlungstätigkeiten aufzunehmen, sagt eine Sprecherin. Details gibt sie nicht preis. Vor Ort sagte ein Bundeswehrsprecher, dass Suchmaßnahmen für die Besatzung des Hubschraubers laufen. Experten der Generalflugsicherheit der Bundeswehr würden den Vorfall untersuchen, kündigte der Sprecher an. Angaben zur Zahl der Menschen an Bord oder zum Typ des Hubschraubers machte er nicht. Die „Bild“-Zeitung berichtet, die Bundeswehr vermisse einen Hubschrauber und den Piloten. Offiziell gibt es auch dazu keine Informationen.
Klar ist nach Angaben eines Feuerwehrsprechers, dass der Helikopter zwischen 10 und 10.30 Uhr an diesem Dienstagvormittag von den Schirmen der Flugüberwachung verschwunden ist. Gegen Mittag dann haben die Paddler die Trümmerteile gemeldet und den Rettungseinsatz ausgelöst.
Vor Ort seien große Mengen Kerosin ausgetreten, das Wrack liege mittig im Fluss und sei schwer zugänglich, sagt der Feuerwehrsprecher der Deutschen Presse-Agentur. Vor Ort seien etwa 50 Einsatzkräfte, die das Kerosin auffangen und mit der Bergung beginnen sollten. Unter den Feuerwehrleuten ist nach Angaben der Stadt Grimma auch Oberbürgermeister Tino Kießig. Er sei im Einsatz, sagt eine Sprecherin.