Trumps verkürzte Frist für Putin: Richtiger Schritt

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Fast jede Nacht demonstriert der russische Präsident Wladimir Putin mit Luftangriffen auf zivile Ziele in der Ukraine, dass er keinen Frieden will. Wenn es ihm schon nicht gelingt, das Land in seine Einflusssphäre zurückzuholen, soll es wenigstens zerstört werden. Solange Russland noch die Ressourcen hat, den Krieg weiterzuführen, sind die Aussichten auf ein Ende der Kämpfe deshalb minimal. Die einzige Chance auf einen Waffenstillstand liegt darin, den Druck auf Russland zu erhöhen: durch Waffenlieferungen an die Ukraine und durch Wirtschaftssanktionen.

Gegen Putin ist ein langer Atem nötig

Gespräche mit Putin haben nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn sie von entsprechenden Maßnahmen begleitet werden. Ein halbes Jahr nach seinem Amtsantritt ist auch Donald Trump zu der Erkenntnis gelangt, dass der Glaube an den Friedenswillen Putins zu nichts Gutem führt. Dass er die Frist, in der Putin sich zu einem Waffenstillstand bewegen soll, nun deutlich verkürzt hat, ist deshalb im Grunde zu begrüßen.

Großen Einfluss auf das Verhalten des Kremls wird das zunächst jedoch nicht haben. Zum einen setzt man in Moskau auf die Sprunghaftigkeit Trumps, der auch für Amerikas Verbündete nicht immer verlässlich ist. Und zum anderen gilt unabhängig von der Person des amerikanischen Präsidenten: Es bedarf eines langen Atems, um das russische Regime zu einem Waffenstillstand zu bewegen.