Wie Tsunamis entstehen und welche Regionen besonders betroffen sind

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Stand: 30.07.2025 12:31 Uhr

Wenn Tsunamis auf dem offenen Ozean entstehen, sind ihre Wellen kaum bemerkbar. Erst wenn diese auf Land treffen, entfalten sie ihre ganze Zerstörungskraft. Warum Tsunamis so gefährlich sind und welche Regionen besonders betroffen sind.

Tsunamis genannte Flutwellen können entstehen, wenn Erdbeben oder Vulkanausbrüche den Meeresboden erschüttern. Im Gegensatz zu normalen oberflächlichen Wellen ist der Tsunami (japanisch: große Welle im Hafen) deshalb so gefährlich, weil sich die tiefen Wasserschichten in Bewegung setzen.

Auf hoher See ist diese Welle gewöhnlich nicht größer als wenige Meter und wird von Schiffen oft gar nicht bemerkt. Ein Grund ist auch der große Abstand zwischen den einzelnen Wellen.

In flachen Küstengewässern und engen Buchten läuft sie dann zu enormen Höhen von bis zu mehreren Dutzend Metern auf und kann ganze Landstriche verwüsten. Die Flutwellen breiten sich rasend schnell mit bis zu 800 Kilometern pro Stunde aus. Sie können so binnen weniger Stunden ganze Ozeane durchqueren.

Japan ist besonders gefährdet

“Tsunamis sind äußerst zerstörerisch und stellen ein sehr hohes Gefährdungspotenzial für die häufig dicht besiedelten Küstenregionen dar”, warnt das Leibniz-Institut für Meereswissenschaften in Kiel. Die Tiefenwirkung von Tsunami-Wellen zeige sich daran, “dass Tiefseefische aus Wassertiefen um 1.000 Metern an der Wasseroberfläche erscheinen”.

Das höchste Tsunami-Risiko besteht wegen der großen Aktivität der Erdkruste rings um den Pazifik – das Gebiet ist eines der tektonisch aktivsten Gebiete der Welt. Besonders Japan ist von den Beben, die in dieser Region entstehen, betroffen. Der Inselstaat wird jedes Jahr von etwa 1.500 Erdbeben erschüttert.

Am 11. März 2011 wurde die japanische Ostküste von einem Erdbeben der Stärke 9,0 und einem Tsunami getroffen. Durch die Naturkatastrophe kamen 18.000 Menschen ums Leben. Der Tsunami traf auch das Atomkraftwerk Fukushima und führte dort zur Kernschmelze in drei Reaktoren.

Viele Tote nach Tsunami 2004

Aber auch im Indischen Ozean können Tsunamis entstehen. Dies geschah 2004, als ein unterseeisches Beben mit einer Stärke von 9,1 vor der Nordwestküste der indonesischen Insel Sumatra einen Tsunami auslöste. Damals kamen in dessen Einzugsgebiet 230.000 Menschen ums Leben.