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Dieses Drama überrascht mit Parallelen zur Realität
30.07.2025 – 15:46 UhrLesedauer: 2 Min.

Viele Emotionen statt blankem Horror bietet die Stephen-King-Verfilmung “The Green Mile”. Doch die realen Bezüge des Mystery-Dramas sorgen für Gänsehaut.
Stephen Kings Ruf ist für Geschichten rund um Mord, Wahnsinn und Tod bekannt. Das Böse tritt in seinen Büchern in vielerlei Gestalt auf – als Monster oder unscheinbarer Mitmensch. Doch mit “The Green Mile” geht einen anderen Weg. Die Begegnung zwischen einem Häftling und einem Gefängniswärter berührt das Publikum – und erinnert zudem an ein reales Ereignis der amerikanischen Kriminalgeschichte.
Mitte der 1930er-Jahre sitzt der schwarze Häftling John Coffey (Michael Clarke Duncan) im Staatsgefängnis Cold Mountain ein. Ihm wird die Vergewaltigung zweier weißer Mädchen vorgeworfen. Im Todestrakt wartet er auf seine Hinrichtung, die für die Justiz eindeutig gerechtfertigt ist.
Unter der Aufsicht von Gefängnisleiter und Wärter Paul Edgecomb (Tom Hanks) wartet Coffey auf den endgültigen Vollzug seiner Strafe. Doch je länger er unter Edgecombs Aufsicht ist, umso mehr beschleichen den Gefängnisaufseher ernste Zweifel an dessen Schuld. Kann der gutmütige Hüne mit der mysteriösen Aura die schreckliche Tat wirklich begangen haben?
Obwohl King seinen Roman um den mysteriösen Häftling als reine Fiktion veröffentlichte, ähnelt die Handlung einem Fall von 1944. Der 14-jährige Afroamerikaner George Stinney wurde auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet, weil das Gericht ihn für schuldig hielt, zwei Mädchen vergewaltigt und ermordet zu haben.
Stinneys Fall markiert einen düsteren Meilenstein in der US-Geschichte: Er ist bisher der jüngste Amerikaner, der seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts auf dem elektrischen Stuhl starb.
Doch der Fall wirkte für viele von Anfang an fragwürdig. War Stinney wirklich schuldig? Hatte er einen fairen Prozess? Daran zweifelten auch seine Geschwister. Jedoch erreichten Sie erst 2014 eine Wiederaufnahme des Verfahrens, die ihre Zweifel bestätigte: Der Prozess war fehlerhaft, das Urteil ungerecht. George Stinney starb durch ein Unrecht – ein später Trost für seine Familie.
Trotz der Parallelen soll King den Fall nicht als Vorlage genutzt haben. Eine klare Stellungnahme zu den Ähnlichkeiten zwischen “The Green Mile” und Stinneys Schicksal hat der Autor jedoch nie abgegeben. Es handelt sich hierbei demnach nur um Mutmaßungen und Vergleiche.
Die ungewöhnliche Freundschaft zwischen Edgecomb und Coffey rührte nicht nur das Kinopublikum. Auf der Bewertungsplattform Rotten Tomatoes erhielt der Film ingesamt eine positive Bewertung: mit einer Wertung von 94 Prozent auf Zuschauer- und 79 Prozent auf Kritikerseite. In der Filmdatenbank IMDb kommt der Film auf 8,6 von 10 Sternen.
“The Green Mile” läuft am Freitag, 1. August 2025, um 20.15 Uhr bei VOX. Wer den Film im TV verpasst, kann ihn bei Magenta TV leihen oder kaufen.
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