Alternativen zu Chia, Goji und Co.
Wie gesund sind heimische Superfoods?
30.07.2025 – 17:23 UhrLesedauer: 5 Min.

Superfoods sollen gegen Alterung oder Krankheiten helfen. Doch viele der Trend-Lebensmittel stammen von weit her – dabei bieten heimische Alternativen oft denselben Nutzen.
Chia-Samen, Matcha oder Goji-Beeren gelten als Superfoods und finden sich in Müslis, Smoothies oder Kapseln. Sie versprechen ein starkes Immunsystem, ein langes Leben oder bessere Konzentration. Aber: Diese Effekte sind meist nicht eindeutig belegt und die exotischen Produkte oft teuer.
Die gute Nachricht ist: Viele heimische Lebensmittel enthalten meist ebenso viele wertvolle Nährstoffe, sind günstiger und deutlich nachhaltiger. Einige wachsen sogar im heimischen Garten. Experten raten deshalb, auf regionale Alternativen zu setzen. Wie Sie Chia-Samen, Matcha oder Goji-Beeren ganz einfach durch heimische Alternativen ersetzen können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Superfoods sind Lebensmittel mit besonders vielen Mikronährstoffen – darunter Vitamine, Mineralstoffe und sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe. Auch Antioxidantien und gesunde Fette wie Omega-3-Fettsäuren gehören dazu. Aufgrund dieser Inhaltsstoffe werben Hersteller mit ganz verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften. Sie sollen zum Beispiel:
Doch der Begriff “Superfood” ist nicht geschützt. Er stammt nicht aus der Wissenschaft, sondern aus der Werbung. Und viele der Gesundheitsversprechungen sind nicht wissenschaftlich belegt. Manche Inhaltsstoffe dieser Lebensmittel zeigen zwar in Experimenten mit Tieren oder Zellen eine gewisse Wirkung. Doch die Ergebnisse aus solchen Studien lassen sich nicht einfach auf den Menschen übertragen. Exotische Superfoods sind also wissenschaftlich betrachtet nicht besser als andere nährstoffreiche Lebensmittel.
Hinzu kommt, dass viele klassische Superfoods wie die Acai- oder Goji-Beere, aber auch Quinoa und Matcha größtenteils aus Südamerika oder Asien kommen. Lange Transportwege, hohe Wassernutzung und der Einsatz von Pestiziden belasten das Klima. Und Untersuchungen der Verbraucherzentrale zeigen, dass auch höhere Belastungen mit Pflanzenschutzmitteln oder Schwermetallen vorkommen können.
Experten empfehlen daher nach Möglichkeit, heimische Alternativen zu nutzen. Zu den besten Tausch-Optionen gehören:
Ein weiterer Vorteil: Einige dieser heimischen Superfoods können Sie sogar im eigenen Garten oder auf dem Balkon anpflanzen. Besonders einfach ist das bei den Beeren und beim Blattgemüse. Johannesbeer- und Blaubeersträucher sind pflegeleichte Pflanzen, die im Beet oder im Kübel gedeihen. Und: Sie produzieren jedes Jahr neue Früchte. Kohl (etwa Grünkohl), Spinat und Petersilie müssen zwar jährlich neu ausgesät werden, können dafür aber mehrmals geerntet werden und sind unproblematisch im Anbau.
Wer etwas mehr Platz und Zeit hat, kann sich auch einen eigenen Sanddorn, eine Wildrosen-Hecke oder einen Walnussbaum in den Garten holen. Sie alle gelten als relativ anspruchslos und liefern bei richtiger Pflege viele nährstoffreiche Beeren, Hagebutten oder Nüsse.
Superfoods müssen nicht aus fernen Ländern kommen. Viele heimische Pflanzen enthalten genauso viele gesunde Inhaltsstoffe – teils sogar mehr. Sie sind günstiger, meist frischer und belasten die Umwelt deutlich weniger. Experten empfehlen deshalb, statt auf Modeprodukte mit unklarem Nutzen lieber auf heimisches Obst, Gemüse, Nüsse und Saaten zu setzen, auch wenn sie im Supermarkt weniger spektakulär aussehen.