Sie wollte nicht geborgen werden
Messner würdigt Dahlmeier-Willen: “Großherzigkeit ohnegleichen”
30.07.2025 – 22:52 UhrLesedauer: 2 Min.

Laura Dahlmeier wollte im Falle ihres Todes nicht aus den Bergen geborgen werden. Reinhold Messner zeigt sich von dieser Entscheidung bewegt.
Der Tod von Laura Dahlmeier erschüttert nicht nur den Wintersport, sondern auch die internationale Bergsteigerszene. Die 31-Jährige war bei einer Expedition am Laila Peak in Pakistan tödlich verunglückt. Nun äußerte sich Reinhold Messner zu dem tragischen Unglück – und fand bewegende Worte.
Im WDR-Interview sagte Messner: “Laura Dahlmeier fehlt in der Bergsteiger-Szene. Ich habe sehr viel Mitgefühl mit den Angehörigen.” Dahlmeier habe “zu den besten Bergsteigerinnen der Welt” gehört, betonte er.
Dahlmeiers Management hatte am Mittwochnachmittag den Tod bestätigt. Die ehemalige Biathletin war bereits am Montagmittag von einem Steinschlag getroffen worden. Messner machte deutlich, dass er bei der Garmisch-Partenkirchnerin keinen Fehler sehe. “Laura Dahlmeier ist sicher aufgebrochen mit der Überzeugung, dass sie der Sache gewachsen ist und nichts passieren wird”, sagte Messner.
“Aber wir alle wissen ganz genau, dass immer ein Restrisiko bleibt. Denn die Natur ist viel stärker, als wir uns das vorstellen können”, sagte Messner: “Wir Menschen sind menschlich. Wir machen Fehler, auch wenn das hier nicht der Fall war. Im Gegenteil: Es ist alles perfekt gelaufen, bis auf diese Gefahr von oben, die zu den tödlichsten Gefahren im Bergsteigen gehört.”
Auch den Umgang mit dem eigenen Tod hatte Dahlmeier zu Lebzeiten klar geregelt. Ihrem Management zufolge war es ihr ausdrücklicher Wille, im Falle eines tödlichen Unfalls nicht geborgen zu werden. Eine Rettungsaktion hätte niemandem zugemutet werden sollen. Die Entscheidung, ihren Leichnam am Berg zu lassen, sei Teil ihrer Überzeugung gewesen.
Messner zeigte großen Respekt für diesen Wunsch. Er sieht darin eine “Großherzigkeit ohnegleichen, die zur traditionellen Bergsteigerei gehört.” Er betonte: “Die Bergsteigerei verliert eine große Alpinistin.”