Erneut weniger Fans? Das sagt Daniela Behrens

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96 gegen den BTSV

Weniger Fans beim Derby? Behrens bekräftigt Standpunkt


31.07.2025 – 16:39 UhrLesedauer: 2 Min.

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Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens: Sie hält weiter an ihrer Strategie für die Derbys fest. (Quelle: IMAGO/Rüdiger Wölk/imago)

Finden die Derbys zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig weiter vor weniger Fans statt? Innenministerin Daniela Behrens hat eine klare Meinung.

Die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens hält eine erneute Reduzierung des Gästefankontingents beim Zweitliga-Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig für möglich. Dabei sieht sie insbesondere die beiden Klubs in der Pflicht.

“Wir erwarten von den Vereinen, dass sie aus den Erfahrungen der
vergangenen Saison lernen und ihre Sicherheitskonzepte entsprechend anpassen”, sagte die Ministerin. “Wenn die Polizei vor Ort zu der fachlichen Einschätzung gelangt, dass dies nicht in ausreichendem Maße geschieht, bleiben alle Instrumente wie die Anordnung eines personalisierten Ticketings oder einer Reduzierung des Gästefankontingents auch für die kommenden Derbys auf dem Tisch.”

Beim Derby waren in der Saison 2024/25 in beiden Partien nur wenige Gästefans zugelassen. An dieser von Behrens angeordneten Maßnahme hatte es viel Kritik gegeben. Die Ultras beider Klubs boykottierten das Duell der Niedersachsenrivalen sogar teils. Dazu gab es mehrere Aktionen. So wurde das jüngste Derby im März mehrmals unterbrochen, weil Fans Feuerwerkskörper und Tennisbälle auf das Spielfeld warfen. Außerdem zeigten Zuschauer ein Banner, auf dem Behrens im Fadenkreuz abgebildet war.

Grundsätzlich hat es bei Fußballspielen der drei Profiligen in Niedersachsen in der zurückliegenden Saison allerdings deutlich weniger Vorkommnisse gegeben. Nach Informationen des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres, Sport und Digitalisierung ist die Zahl der Straftaten in den Stadien um 53 Prozent von 688 auf 364 Fälle zurückgegangen. Auch die Zahl der Verletzten im Kontext der Begegnungen ging um 46 Prozent von 97 auf 52 Personen zurück. Das führte auch zum Einsatz von weniger Polizisten.

“Die Reduzierung der Gewalt in den niedersächsischen Stadien ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Doch die Zahlen zeigen auch, dass wir noch nicht am Ziel sind. Wir müssen auch in der kommenden Saison wachsam bleiben und unsere Anstrengungen verstärken”, sagte Behrens. Vor allem der Einsatz von Pyrotechnik in den Stadien bleibe ein Problem.

Behrens adressiert ihren Appell daher weiter an die Vereine. Dass die Zahl der Ordnungskräfte gesunken sei, kritisierte Behrens genauso wie den Rückgang bei den verhängten Stadionverboten. “Es ist enttäuschend zu sehen, dass die Vereine weniger Personal eingesetzt und weniger Stadionverbote ausgesprochen haben, während die Polizei ihre Maßnahmen intensiviert hat. Die Vereine müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und aktiv zur Sicherheit beitragen”, forderte die SPD-Politikerin.

Zum Duell der Niedersachsenrivalen kommt es in der am Wochenende startenden Saison zwischen dem 24. und 26. Oktober. Dann spielt Eintracht Braunschweig zunächst vor heimischer Kulisse. Das Rückspiel in Hannover steht zwischen dem 20. und 22. März 2026 auf dem Programm.