Trauer um Theatergröße
Regisseur Robert Wilson ist tot
31.07.2025 – 22:07 UhrLesedauer: 2 Min.

Der vielfach preisgekrönte US-Amerikaner wurde zu den bedeutendsten Regisseuren der Theaterwelt gezählt. Jetzt ist Robert Wilson mit 83 gestorben.
Der einflussreiche Theater- und Opernregisseur Robert Wilson ist tot. Der Künstler starb im Alter von 83 Jahren in der Nacht zum Donnerstag in Water Mill, im US-Bundesstaat New York. Das bestätigte Chris Green, Präsident der “Robert Wilson Arts Foundation”, der Deutschen Presse-Agentur.
Der Künstler sei “nach kurzer, aber schwerer Krankheit” gestorben, heißt es auf der Webseite der Stiftung. Und weiter: “Obwohl er seiner Diagnose mit klarem Blick und Entschlossenheit begegnete, fühlte er sich dennoch verpflichtet, bis zum Ende weiterzuarbeiten und kreativ zu sein. Seine Werke für die Bühne, auf Papier, mit Skulpturen und Videoporträts sowie das Watermill Center werden als künstlerisches Vermächtnis von Robert Wilson weiterleben.”
Zeitnah sollen an Orten, die für ihn von besonderer Bedeutung waren, Gedenkfeiern für Robert Wilson stattfinden. “Wir werden diese rechtzeitig bekannt geben”, teilen die Verantwortlichen mit.
Robert Wilson begann seine künstlerische Karriere in den späten Sechzigerjahren. Sein internationaler Durchbruch gelang ihm 1976 mit dem avantgardistischen Opernprojekt “Einstein on the Beach”, das er gemeinsam mit dem Komponisten Philip Glass entwickelte. Diese Oper, die völlig auf eine konventionelle Handlung verzichtete und stattdessen auf beeindruckende visuelle Symbolik setzte, etablierte ihn als einen der wichtigsten Vertreter des experimentellen Theaters und der sogenannten “Postmoderne” auf der Bühne.
Wilson war für seine streng komponierten Bühnenbilder, das akribische Timing von Bewegungen sowie seine eindrucksvolle Lichtregie bekannt. Er sagte oft, dass ihn Dialoge und Erzählbögen weniger interessierten als das Zusammenspiel von Licht, Raum und Bewegung.
Eine enge Verbindung pflegte Wilson zu Deutschland. Er arbeitete regelmäßig mit Theaterhäusern wie dem Hamburger Thalia Theater, der Berliner Schaubühne und dem Schauspielhaus Düsseldorf zusammen. Auch das Hebbel-Theater in Berlin wurde zu einer wichtigen Wirkungsstätte. Er inszenierte dort Werke von Heiner Müller, Goethe und Wagner, oft in deutscher Sprache. Zudem war er Mitglied und später auch Gastprofessor an der Universität der Künste Berlin.