Heikle Kapitänswahl
Wegen ter Stegen: In Barcelona droht Ärger
01.08.2025 – 08:33 UhrLesedauer: 2 Min.

Marc-André ter Stegen fällt mehrere Monate aus. Er gilt beim FC Barcelona nur noch als Nummer drei. Aber was, wenn die Spieler ihn erneut zum Kapitän wählen?
Beim spanischen Meister Barça bahnt sich eine heikle Personalfrage an. Trainer Hansi Flick steht vor einer Entscheidung, die nicht nur sportlich, sondern auch intern brisant werden könnte: Wer wird neuer Kapitän? Nach dem 7:3-Testspielerfolg gegen den FC Seoul sprach sich Frenkie de Jong klar für Marc-André ter Stegen aus. Für ihn sei der deutsche Torhüter “der Kapitän der Mannschaft, so wie er es auch in der vergangenen Saison war”, erklärte der niederländische Nationalspieler.
Ter Stegen sei ein Weltklasse-Spieler und habe “immer sein Bestes für den Verein gegeben, daher unterstütze ich Marc sehr und soweit ich weiß, tut das auch die Mannschaft”. Allerdings wird ter Stegen nach einem erneuten Eingriff am Rücken lange pausieren müssen. Er selbst gab eine Ausfallzeit von drei Monaten an.
De Jong war mit seiner Meinung und seiner Einschätzung Berichten zufolge aber nicht allein. “Ich weiß nicht, ob es eine Wahl geben wird oder nicht, wir haben noch nicht darüber gesprochen, zumindest ist mir nichts davon bekannt, aber ter Stegen wird meiner Meinung nach allein aufgrund seiner Erfahrung und seiner langjährigen Zugehörigkeit zum Verein Kapitän werden”, wurde der spanische Nationalspieler Ferran Torres von “Mundo Deportivo” zitiert.
Das Problem liege weniger in möglichen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Spielern als vielmehr in den unterschiedlichen Präferenzen der Spieler und des Vereins, schrieb “Marca”. Denn die Klubbosse wollen den 33 Jahre alten deutschen Nationalkeeper, der seit dem Sommer 2014 für den FC Barcelona spielt und sich bis zum Kapitän hocharbeitete, dem Vernehmen nach loswerden.
In Joan García holten sie den 24 Jahre alten Keeper vom Stadtrivalen Espanyol als neue Nummer eins. Der 35-jährige Pole Wojciech Szczesny bekam noch mal einen neuen Vertrag.
Auch wegen der dauerhaft angespannten Finanzsituation sollen die Vereinsverantwortlichen auf einen Weggang von ter Stegen gehofft haben. Dessen Vertrag ist noch drei Jahre gültig – und er will ihn vorerst erfüllen. Das wiederum soll einige Bosse im Verein derart erzürnen, dass sie ter Stegen nicht mehr als Kapitän haben wollen, wie es in den Berichten hieß.
Die Rückenoperation zwingt ter Stegen nach seiner schweren Knieverletzung in der vergangenen Saison ausgerechnet im WM-Jahr wieder zu einer langen Pause. Bundestrainer Julian Nagelsmann will dennoch auf ter Stegen bei der Weltmeisterschaft im nächsten Sommer setzen – wenn dieser wieder gesund und im Verein die Nummer eins wird.