Das amerikanische Militär plant, in den kommenden zehn Jahren bis zu zehn Milliarden Dollar (8,76 Milliarden Euro) für Verträge mit dem Technologie-Unternehmen Palantir auszugeben. Dafür sei mit Palantir ein Rahmenvertrag zur Deckung des künftigen Bedarfs an Software und Daten auf den Weg gebracht worden.
Palantir wurde im Jahr 2003 im Silicon Valley gegründet, zu den Kunden zählen etwa die israelische Armee und die US-Einwanderungsbehörde ICE. In Deutschland wird der bundesweite Einsatz der Analysesoftware von Palantir geprüft.
Dobrindt prüft Einsatz in Deutschland
Der nun unterzeichnete Rahmenvertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Er ermöglicht es dem Militär und anderen Behörden des Verteidigungsministeriums, während des Zeitraums kommerzielle Produkte von Palantir im Wert von bis zu zehn Milliarden Dollar zu erwerben. In einer Erklärung hieß es, dass es sich dabei um die Obergrenze des Vertrags handele, jedoch nicht um eine feste Verpflichtung.
In bewaffneten Konflikten ermöglichen die Programme von Palantir die Bewertung potenzieller Ziele in Echtzeit durch den Abgleich von Informationen, biometrischer Daten und Telefonanrufen. Das Unternehmen profitiert von der Einführung neuer KI-Technologien in vielen großen Unternehmen und Organisationen – seit Jahresbeginn hat sich sein Aktienkurs verdoppelt, Palantir zählt nun zu den 20 wertvollsten Unternehmen der USA.
In Deutschland prüft Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) die bundesweite Einführung einer Analysesoftware zur polizeilichen Verbrechensbekämpfung; dabei könnte Palantir den Zuschlag erhalten. Kritik daran kommt von SPD und Grünen.
Palantir vereinheitlicht Daten aus polizeilichen Quellen und macht sie sofort analysefähig. So sollen Ermittler automatisiert zum Beispiel Verdächtige identifizieren und Straftaten verhindern oder aufklären können.
Das Unternehmen steht aber auch stark in der Kritik: Der aus Deutschland stammende Firmenmitgründer Peter Thiel gilt als erzkonservativ und ist Unterstützer von US-Präsident Donald Trump und der Republikanischen Partei in den USA.