Jetzt sind wieder Perseiden am Nachthimmel zu sehen

9

Stand: 02.08.2025 16:02 Uhr

Die Perseiden sind wieder aktiv – der wohl bekannteste Sternschnuppenstrom. Die erfolgreiche Sternschnuppenjagd wird diesmal jedoch etwas schwieriger als im Vorjahr.

Sternschnuppen leuchten nur sehr kurz und recht schwach auf. Ein absolut dunkler Nachthimmel erhöht die Chance auf eine Sichtung sehr. Doch genau an dem Punkt wird es in diesem Jahr problematisch. Ab dem 9. August wird das Licht des Vollmonds den Nachthimmel erhellen und die schwächeren Perseidenspuren verschlucken.

Deshalb sollte man nicht zu viel erwarten: Die häufig angekündigten 100 Sternschnuppen pro Stunde sind nur unter absolut optimalen Bedingungen zu sehen. In der Realität sollten an einem guten Standort abseits des Siedlungslichtes alle paar Minuten Perseiden zu erkennen sein.

Flug durch Staubwolke im All

Die Perseiden sind abgeplatzte Teilchen des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Sie haben sich längs der Kometenbahn als Staubwolke im All verteilt. Diese Staubwolke durchquert die Erde einmal im Jahr. Je dichter der Staub an der Stelle, an der die Erde durch die Wolke fliegt, umso stärker der maximale Sternschnuppenfall. Ein starkes Perseiden-Jahr wird erst wieder für das Jahr 2028 erwartet.

So lassen sich die Perseiden am besten beobachten

Tipp 1: Einen wirklich dunklen Platz abseits des Siedlungslichts suchen! Beispielsweise auf den Höhen von Mittelgebirgen wie dem Schwarzwald, Pfälzerwald oder Hunsrück. Dort sind die Nächte dunkler als im Rheintal, in dem nachts das Siedlungslicht den Himmel aufhellt. Dann großflächig den Himmel nach Leuchtspuren abscannen – am besten mit Blick in Richtung Nordost. Kein Fernglas benutzen! Um die schnell verglühenden Schnuppen erhaschen zu können, braucht man keine Vergrößerung, sondern einen aufmerksamen Rundumblick mit bloßem Auge.  

Tipp 2: Zeit nehmen! Und nicht zwischendurch auf den hellen Handybildschirm schauen! Die Augen brauchen gut eine halbe Stunde, um sich komplett an die Dunkelheit zu gewöhnen. Jeder Blick in helles Licht verhindert, dass unsere Augen komplett auf diesen tollen, in ihnen eingebauten Nachtmodus umschalten.

Tipp 3: Am frühen Morgen Ausschau halten! Die Perseiden sind abgeplatzte kleine Staubkrümel, die ursprünglich zu einem Kometen gehörten. Sie bilden eine sehr langgestreckte Kometenstaubwolke, durch die die Erde jedes Jahr im Sommer durchfliegt. Das ist so, als ob unser Planet einen Sandstrahler durchquert. Während dieses Flugs durch den Strahl aus Kometenkrümeln dreht sich die Erde natürlich weiter um sich selbst. In den frühen Morgenstunden hat sie sich so weit gedreht, dass wir direkt in den anfliegenden Kometenstaub hineinschauen. Deshalb sind vor der Morgendämmerung die meisten Sternschnuppen zu entdecken. Der wohl bekannteste Sternschnuppenstrom erreicht seinen Höhepunkt in der Nacht vom 12. auf den 13. August.

Sternschnuppen sind überraschend klein

Damit ein Teilchen zur Sternschnuppe werden kann, muss es übrigens gar nicht groß sein. Daumennagelgroß reicht bei Weitem aus. Das helle Aufleuchten hat nämlich vor allem mit der hohen Geschwindigkeit der Krümel aus dem All zu tun: Die Perseiden rasen mit bis zu 50 Kilometer pro Sekunde hinein in die Erdatmosphäre.

Dabei pressen und erhitzen sie die Luft so sehr, dass sie zu leuchten beginnt. Die Kometenstaubkrümel selbst werden bei dem Prozess ebenfalls heiß und verdampfen. Das Leuchten, das am Erdboden zu sehen ist, stammt also nicht von den Krümeln, sondern von der leuchtenden Luft.

Suche nach Steinen aus dem All

Je größer Sternschnuppen sind, umso tiefer können sie in die Atmosphäre eintauchen. Sehr helle und tief in die Atmosphäre eintauchende Gesteinsbrocken werden als Feuerkugeln bezeichnet. Mit Kameras gespickte Beobachtungsnetzwerke registrieren jene sehr seltenen Stücke, die den Erdboden erreichen. Kann deren Flugbahn rekonstruiert werden, machen sich Suchtrupps auf den Weg, um das Material aus dem All zu bergen.

Eine Handvoll Sternschnuppenreste auf mehreren Quadratkilometern Suchgebiet zu finden, gelingt aber nicht immer. Frisch gefallene Perseiden müssen zudem innerhalb weniger Wochen gefunden werden, weil andernfalls das fallende Herbstlaub die frischen Meteorite unter sich versteckt.