Brisante Debatte um Sportvorstand Max Eberl

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Deswegen sei “das ein bisschen despektierlich, was darüber geschrieben wird und auch nicht die Wahrheit”, so Eberl. “Wer der Entscheidende war, wer die Unterschrift gesetzt hat oder den Durchbruch geschafft hat – das ist mir am langen Ende egal. Hauptsache, Lucho ist hier. Das steht über allem.” Ohne explizit danach gefragt worden zu sein, erklärte Eberl weiter: “CC – ich habe einiges in CC bekommen. Aber darüber bin ich auch nicht böse, weil eben auch die anderen Kämpfe so intensiv sind.” Man habe das bei dem Díaz-Transfer laut Eberl “großartig gemacht – übrigens auch mit ihm und seinem Management, obwohl er noch gar nicht bei uns unterschrieben hatte.”

Genau das war wohl Eberls Beitrag. Intern soll es laut der “Sport Bild” im Fall Díaz nämlich eine klare Arbeitsteilung gegeben haben. Und Eberl sollte mit der Spielerseite und konkret mit Díaz’ Berater Christian Wein die Details für einen Vertrag klären. Das gelang ihm. Und Dreesen wohl auch die Einigung mit der Vereinsseite.

Wie beim Díaz-Transfer zu beobachten, sind die Bayern-Bosse in diesen Tagen demonstrativ darum bemüht, Einigkeit auszustrahlen. Die Vorgänge werfen trotzdem weiter Fragen auf, die die aktuelle Rolle von Eberl betreffen. Mehrere Vorfälle, speziell aus der jüngeren Vergangenheit, haben seine Position schließlich alles andere als gestärkt.

Dazu gehörte auch der letztlich geplatzte Königstransfer für 140 Millionen Euro mit Florian Wirtz, bei dem Eberl aus verschiedenen Gründen, von denen einer sein angespanntes Verhältnis zu Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro war, lange außen vor geblieben war. Carro bestätigte der “Welt am Sonntag” im Juli, dass die Kontaktaufnahme wegen Wirtz von Dreesen kam. “Jan-Christian Dreesen hatte sich bei mir gemeldet. Er teilte mir mit, dass er und Karl-Heinz Rummenigge mit uns über Florian Wirtz sprechen wollen”, so Carro. Kein Wort von Eberl.