1. FC Köln
Elf Tore in wildem Test: Der 1. FC Köln probt den Bundesliga-Ernstfall
03.08.2025 – 21:22 UhrLesedauer: 3 Min.

Der 1. FC Köln hat ein wildes Testspiel gegen Vitesse Arnheim mit 7:4 (3:3) gewonnen. Lukas Kwasniok erklärte hinterher, warum er nicht unzufrieden war.
Vier Gegentore von einem niederländischen Zweitligisten, ein zwischenzeitliches 0:3 nach nur 40 Minuten: Der 1. FC Köln hat sich gegen Vitesse Arnheim am Sonntag phasenweise nicht mit Ruhm bekleckert. In dem Testspiel über insgesamt 120 Minuten fand der FC lange nicht in die Partie. Erst spät drehten die Geißböcke das Ergebnis.
Lukas Kwasniok zeigte sich hinterher dennoch in Teilen zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Der Cheftrainer der Geißböcke wusste zwar sehr genau, dass nur zwei Wochen vor dem Pflichtspiel-Start im DFB-Pokal vieles noch nicht rund gelaufen war. Doch der 44-Jährige nahm Teile der schwachen Leistung auf seine Kappe.
Der Grund: Kwasniok hatte gegen den niederländischen Zweitligisten improvisiert und eine Startformation ausgetestet, die in dieser Form wohl nicht mehr gemeinsam auflaufen wird. Nur ein einziger Innenverteidiger stand in der Anfangself, darüber hinaus wollte Kwasniok viel Offensive sehen – und bekam dafür die Quittung gegen aggressive und stark aufspielende Arnheimer.
“Wir waren überrascht, wie griffig und gallig die Arnheimer hier aufgetreten sind”, gestand Kwasniok nach der Partie. Der FC verlor in den ersten 40 Minuten mehrfach den Ball direkt vor dem eigenen Strafraum und kassierte so die ersten beiden Gegentore. “Wenn du da den Ball verlierst, aber nur einen etatmäßigen Innenverteidiger auf dem Feld hast, kann dir das um die Ohren fliegen. Genau das ist passiert”, sagte Kwasniok.
Nur Timo Hübers hatte als etatmäßiger Verteidiger in der Dreierkette agiert. Darüber hinaus hatte Kwasniok mit Sebastian Sebulonsen und Leart Pacarada zwei offensive Außenverteidiger zurückgezogen, weil der FC eigentlich mit einem anderen Spielverlauf gerechnet hatte. “Wir wollten uns den Gegner zurechtlegen, um ihn bespielen zu können und im letzten Drittel mehr Aktion zu haben. Das ist uns aber nicht gelungen, weil wir im Aufbau zu fehlerhaft waren.”
Dennoch sei der Test eine gute Probe aufs Exempel gewesen, weil Kwasniok ausprobieren wollte, wie der FC in der Bundesliga im Fall eines Rückstands agieren könnte. “Solche Situationen können in einer Saison auftauchen, wenn du 0:1 hinten liegst und noch mehr Offensivpräsenz auf den Platz bringen musst”, sagte Kwasniok. “Dafür ist ein Testspiel aber da, um es eben zu testen. Es kann eine Option für die letzten 15 Minuten in einem Spiel sein.”
Nach dem 0:3 nach nur 40 Minuten jedoch fing sich der FC gegen Arnheim wieder und siegte letztlich mit 7:4 – auch dank eines Hattricks von Neuzugang Ragnar Ache. “Die Tore waren für ihn sehr wichtig, weil er einen Tick länger braucht als andere, sich in einer neuen Umgebung zurecht zu finden”, sagte Kwasniok über den neuen Angreifer. “Da hilft ihm das Toreschießen. Insofern gehe ich davon aus, dass ihn das beflügelt.” Ache hatte sogar in der zweiten Halbzeit die Kapitänsbinde getragen, auch wenn er keine ernsthafte Option für dieses Amt in der neuen Saison ist.
Auch Marius Bülter, der jüngste Neuzugang der Geißböcke, feierte am Sonntag sein Debüt im FC-Trikot. Der 32-Jährige vergab zwischenzeitlich eine Großchance zum möglichen 3:3-Ausgleich, sammelte aber 60 Minuten Spielpraxis und konnte sich erstmals auf der linken Außenbahnen im FC-System zeigen. “Er kennt unsere Abläufe noch nicht, aber man sieht, was ihn ausmacht. Er macht die Haken, hat eine gewisse Torgefahr. Aber auch er muss hier erst einmal ankommen”, sagte Kwasniok.