Nur wenige führen rundum gesundes Leben

8

Umfrage

Gesundheitsreport: Nur wenige führen rundum gesundes Leben

Aktualisiert am 04.08.2025 – 14:07 UhrLesedauer: 3 Min.

Ernährung - KochenVergrößern des Bildes

Als gesund gelten täglich fünf Portionen Obst und Gemüse (Archivbild). (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-bilder)

Nur knapp ein Drittel verzichtet komplett auf Alkohol und auch beim Thema Bewegung und Ernährung gibt es Nachholbedarf. Was der aktuelle Gesundheitsreport über den Alltag vieler Deutscher verrät.

Gute Ernährung, ausreichend Bewegung und wenig Stress sind das A und O für ein rundum gesundes Leben – viele Menschen in Deutschland sind davon aber noch weit entfernt. Das zeigen Ergebnisse des Reports “Wie gesund lebt Deutschland?” der Deutschen Krankenversicherung (DKV), der dieses Jahr zum achten Mal erscheint. Für die Analyse wurden rund 2.800 Menschen ab einem Alter von 18 Jahren befragt, unter anderem zu ihrer Ernährung, der körperlichen Aktivität und dem Sitzverhalten.

Die Experten kommen zu dem Schluss, dass nur 2 Prozent der Bevölkerung die Kriterien für einen rundum gesunden Lebensstil erreicht. Frauen (3 Prozent) schneiden besser ab als Männer (1 Prozent). Während 37 Prozent der Frauen vollkommen auf Alkohol verzichten, gelingt das nur 21 Prozent der Männer. Außerdem ernähren Frauen sich den Ergebnissen zufolge gesünder. Männer machen dafür häufiger Sport.

Der Schnitt fällt mit 2 Prozent auch deswegen so niedrig aus, weil der Höchstwert für einen gesunden Umgang mit Alkohol erstmals nur dann erreicht werden kann, wenn vollständig auf Alkohol verzichtet wird, wie es im Bericht heißt. Gleiches gilt beim Rauchen. Laut der aktuellen Befragung verzichtet etwas weniger als ein Drittel (29 Prozent) der Befragten eigenen Angaben zufolge vollständig auf Alkohol.

In den zurückliegenden Reports galt ein gelegentlicher Alkoholkonsum noch als tolerierbar. Gemäß diesen Kriterien würden in der aktuellen Umfrage 6 Prozent aller Befragten ein rundum gesundes Leben führen. Das sind aber immer noch weniger als bei der letzten Befragung im Jahr 2023: Damals waren es 9 Prozent.

Eine der aktuell größten Herausforderungen: Menschen verbringen zu viel Zeit im Sitzen, wie die Umfrage zeigt. Im Schnitt sind es der Befragung zufolge an einem Werktag mehr als zehn Stunden. Das sind fast zwei Stunden mehr als noch vor zehn Jahren. Hinzu kommt, dass viele nicht ausreichend für Ausgleich sorgen. Nur knapp jeder Dritte (30 Prozent) der Vielsitzer – mindestens acht Stunden am Tag – gleicht das lange Sitzen durch eine Stunde oder mehr Bewegung am Tag aus.

“Sitzen ist das neue Rauchen”, sagte Ingo Froböse, Professor an der Deutschen Sporthochschule Köln während einer Pressekonferenz. Er nannte die Ergebnisse “tragisch” und “gesundheitsgefährdend”. Auch zwei bis drei Sporteinheiten pro Woche könnten die langen Sitzzeiten nur bedingt ausgleichen. Nötig für diese Menschen seien mindestens 60 Minuten körperlicher Aktivität pro Tag, erklärte die wissenschaftliche Leiterin der Studie, Birgit Sperlich von der Uni Würzburg.