“Es war unser Traum, zusammenzuspielen”
Eishockey-Profi spricht über toten Bruder
04.08.2025 – 16:50 UhrLesedauer: 2 Min.

Andreas Eder wechselt zu den Eisbären Berlin – dem letzten Klub seines verstorbenen Bruders Tobias. Dazu verrät er bewegende Details.
Der Wechsel von Andreas Eder zu den Eisbären Berlin ist für den Eishockey-Profi weit mehr als ein sportlicher Neuanfang. Nach dem Tod seines Bruders Tobias empfindet der 29-Jährige eine besondere Nähe zu seinem neuen Klub. “Für mich fühlt es sich jetzt an, als würde ich nach Hause kommen. Weil hier so viel Zusammenhalt und Unterstützung im vergangenen Jahr war, über das Normale weit hinaus”, sagte Eder dem “Tagesspiegel”.
Im Januar war Tobias Eder im Alter von nur 26 Jahren an Speiseröhrenkrebs gestorben. Am 12. Juli machte Andreas Eder seinen Wechsel aus München in die Hauptstadt öffentlich – genau an dem Tag, an dem Tobias geheiratet hätte. “Für uns alle war das natürlich ein schwieriger Tag, aber wir fanden es richtig, dass trotzdem etwas Gutes passiert”, sagte er rückblickend.
Schon vor Tobias’ Erkrankung hatte sich das Brüderpaar oft über die Eisbären ausgetauscht. “Bevor er krank geworden ist, war es auch unser Traum, noch mal zusammenzuspielen. Wo dieser Ort gewesen wäre, weiß natürlich niemand”, so Eder.
In Berlin wird die Erinnerung an seinen Bruder für Andreas Eder ein ständiger Begleiter sein. In der Kabine sitzt er künftig auf dem Platz, den einst Tobias belegte. “Das war die Idee unseres Teambetreuers, und ich habe dieses Angebot gerne angenommen”, berichtete der Angreifer.
Auch auf dem Eis wird sein Bruder sichtbar bei ihm sein. Wie Eder der “Bild” verriet, trägt er unter seinem Trikot einen Brustschutz mit dem Schriftzug “Tobi” sowie dessen früherer Rückennummer 22. Zudem läuft er bei den Eisbären künftig mit der Nummer 43 auf – Tobias’ Geburtstag war der 4. März.
Die Eisbären Berlin hatten ihren Titelgewinn in der vergangenen Saison Tobias Eder gewidmet. Seine Verlobte nahm stellvertretend die Meistermedaille entgegen, die Spieler posierten mit einem Trikot des Verstorbenen. Der Tod des ehemaligen Profis hatte deutschlandweit für große Anteilnahme gesorgt.