Das Geschäft der für ihre Zusammenarbeit mit US-Sicherheitsbehörden bekannten Datenanalyse-Firma Palantir wächst rasant dank Künstlicher Intelligenz. Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 48 Prozent auf gut eine Milliarde Dollar.
Besonders stark war das Wachstum im Geschäft mit US-Unternehmen: Die Erlöse sprangen um 93 Prozent auf 306 Millionen Dollar hoch. Palantir nennt als ein Beispiel, dass der Immobilien-Finanzierer Fannie Mae KI der Firma einsetze, um Betrugsversuche zu erkennen. Der Umsatz aus Regierungsaufträgen in den USA stieg um 53 Prozent auf 426 Millionen Dollar (rund 368 Mio Euro). Palantir verwies unter anderem auf neue Deals mit der US-Armee und der Space Force.
Der Quartalsgewinn stieg auf 326,7 Millionen Dollar von 134,1 Millionen vor einem Jahr. Palantir ist auf die Auswertung großer Datenmengen spezialisiert und gilt unter anderem als Lieferant von Software, mit der Geheimdienst- und Militär-Informationen analysiert werden. Das Daten-Softwareunternehmen hob außerdem seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr auf 4,14 bis 4,15 Milliarden Dollar an und übertraf damit die bisherigen Erwartungen der Analysten von 3,91 Milliarden US-Dollar.
Die Aktien legten im nachbörslichen Handel um etwa vier Prozent zu, nachdem sie in New York bei 160,66 US-Dollar geschlossen hatten. Das in Denver ansässige Unternehmen verzeichnete im vergangenen Jahr einen Kursanstieg von mehr als 500 Prozent, getragen von hohen Erwartungen der Anleger, einer steigenden Nachfrage nach KI-Tools und einer starken Präsenz sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor.

In einem Brief an die Aktionäre ging der Vorstandsvorsitzende Alex Karp auf die zeitweise angespannten Beziehungen des Unternehmens zur Wall Street ein. „Zugegebenermaßen gibt es jetzt weniger Skeptiker, da sie entmachtet und in eine Art Unterwerfung gezwungen wurden“, schrieb er.
Er erklärte außerdem, dass Durchbrüche im Bereich der KI zum Wachstum von Palantir beigetragen hätten, und verwies dabei auf die Entwicklung großer Sprachmodelle und der dafür erforderlichen Chips. Für die Zukunft erklärte Karp, Palantir wolle das „dominierende Softwareunternehmen der Zukunft“ werden, und fügte hinzu: „Der Markt wird sich dieser Realität nun bewusst.“ Er betonte das Engagement von Palantir im Bereich Verteidigungstechnologie und schrieb, dass die USA „das bedeutendste Land im Westen“ seien und „geschützt werden müssen“.