Leblos im Auto gefunden
Schauspieler Song Young-kyu ist tot
05.08.2025 – 08:11 UhrLesedauer: 2 Min.

Drei Jahrzehnte lang prägte Song Young-kyu die südkoreanische Film- und Fernsehlandschaft. Nun ist der Charakterdarsteller im Alter von 55 Jahren gestorben.
Wie südkoreanische Behörden bestätigten, wurde Song Young-kyu am Montagmorgen leblos in einem geparkten Fahrzeug im Stadtteil Cheoin-gu in Yongin, südlich von Seoul, entdeckt. Wie das US-Branchenmagazin “Variety” berichtet, fand ein Bekannter den 55-Jährigen gegen 8 Uhr Ortszeit. Laut Polizei gebe es keine Hinweise auf Fremdeinwirkung, ein Abschiedsbrief sei nicht gefunden worden.
Song war vielen Zuschauerinnen und Zuschauern durch seine Nebenrolle in dem Kinohit “Extreme Job” bekannt. In dem 2019 erschienenen Film spielte er den wortkargen, aber loyalen Chief Choi – eine Rolle, die seine Fähigkeit für trockenen Humor und präzises Spiel unterstrich. Der Film zählt zu den erfolgreichsten Produktionen des koreanischen Kinos. Internationale Bekanntheit erlangte er außerdem durch seine Rolle in der Netflix-Serie “Narco-Saints”.
Seine Karriere begann Song bereits 1994 mit einem Auftritt im Kindermusical “Wizard Mureul”. Über die Jahre hinweg etablierte er sich als verlässlicher Nebendarsteller in Theater, Film und Fernsehen. Weitere bekannte Produktionen, an denen er mitwirkte, waren unter anderem “Trick”, “Stove League”, “Baseball Girk” und “Hyena”.
Erst vor wenigen Wochen war Song in die Schlagzeilen geraten. Im Juni war er in Yongin in einen Vorfall unter Alkoholeinfluss verwickelt. Medienberichten zufolge sei er etwa fünf Kilometer gefahren – bei einem Promillewert, der nach südkoreanischem Recht zur Entziehung der Fahrerlaubnis führen kann. Die Staatsanwaltschaft übernahm den Fall ohne Festnahme. In der Folge zog sich Song aus der laufenden Theaterinszenierung von “Shakespeare in Love” zurück. Zudem wurde seine Beteiligung an den Serien “The Defects” (ENA) und “The Winning Try” (SBS) deutlich reduziert oder gestrichen.
Trotz der Vorwürfe galt Song in der Branche weiterhin als geachteter Kollege. Seine Rollen überzeugten häufig durch unaufdringliche Präsenz – auch in Ensembleproduktionen verlieh er Szenen durch seine ruhige Spielweise Gewicht. Branchenintern wurde sein plötzlicher Tod als weiterer Anlass gewertet, erneut über die Belastungen innerhalb der südkoreanischen Unterhaltungsindustrie zu diskutieren. Bereits Anfang des Jahres war die Schauspielerin Kim Sae-ron tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden.