CDU geht auf Distanz zur Carolin Bosbach

7

Die CDU geht auf Distanz zur Bundestagsabgeordneten Caroline Bosbach. Der Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis, dem sie angehört, hat am Montagabend ein Schreiben veröffentlicht, in dem von einer angeblich unbegründeten Rechnungsstellung und Geldübergabe im Bundestagswahlkampf 2025 und vom Vorwurf des Stimmenkaufs bei der Vorstandswahl zur örtlichen Mittelstandsunion (MIT) im Jahr 2023 die Rede ist.

Bisherige Einlassungen Bosbachs zu den Vorwürfen wie eine Mail an die Mitglieder der örtlichen CDU hätten nicht zur Klärung beigetragen, hieß es in dem Schreiben. Die Partei habe ihr nun mehrere Fragen, unter anderem zur „Annahme des Geldes“, gestellt und erwartet Antworten bis zum 8. August. „Allein schon der Verdacht, dass es innerhalb der CDU Rheinisch-Bergischer Kreis zu finanziellen Unregelmäßigkeiten bei Wahlkämpfen oder bei parteiinternen Wahlen gekommen sein könnte, schadet dem Vertrauen in unsere Partei“, heißt es. Die Partei begrüße es, dass Bosbach angekündigt hat, sich bis zur vollständigen Aufklärung der Vorwürfe im Kommunalwahlkampf zurückzuhalten.

Warnung vor Berichten

Bosbach, bekannt aus der RTL-Sendung „Let’s Dance“ und Tochter des früheren CDU-Innenpolitikers Wolfgang Bosbach, weist die Vorwürfe in beiden Fällen scharf zurück. Auf eine Anfrage der F.A.Z. reagierte nicht sie, sondern eine Kanzlei mit einem siebzehnseitigen Schreiben, in dem diese jede Schuld von Bosbach weist und vor Berichterstattung über die beiden Aspekte warnt.

Es geht zum einen um ihre Wahl in den Kreisvorstand der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) in ihrem Wahlkreis im Jahr 2023. Das Nachrichtenportal t-online.de und das ARD-Magazin „Kontraste“ hatten berichtet, Bosbach habe im Vorfeld für einen Eintritt in die MIT eine Zahlung von 90 Euro in Aussicht gestellt. Die mutmaßlichen Quellen der Medienberichte zieht Bosbachs Seite in Zweifel.

Zuvor hatten „Stern“ und RTL über Vorwürfe berichtet, wonach Bosbach 2500 Euro von einem Mitarbeiter angenommen haben soll, die dieser zuvor der Partei in Rechnung gestellt haben soll. „Ich habe mich nicht bereichert, und der CDU Rhein-Berg ist kein Schaden entstanden“, sagte Bosbach auf Instagram. Dass der Kreisvorstand beschlossen hat, alle Unterlagen der Staatsanwaltschaft Köln zur unabhängigen Prüfung zu übergeben, unterstütze sie.