Gegen diesen Schritt hat er sich gewehrt

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Dort ließ sich der Deutsche vom einstigen Erfolgstrainer und Onkel des 22-maligen Grand-Slam-Siegers, Toni Nadal, trainieren. Auch Rafael Nadal nahm an einigen Trainingsessions teil und traf sich mit Zverev zum Abendessen, berichtet der Deutsche bei “Nothing Major”.

Eine Erfahrung, die ihn sichtlich begeisterte: “Ich habe die Woche geliebt. Ich habe es sehr genossen”, sagt er. “Die Intensität, mit der Rafa gespielt hat, ist die Intensität, mit der er auch coacht”, beschreibt Zverev seine Unterhaltungen mit Rafael Nadal. Ihre Abendessen hätten teils bis in die Nacht gedauert und mittendrin sei Nadal aufgestanden, um ihm Vorhandtechniken zu demonstrieren. “Ich war ihm so dankbar”, sagt Zverev. “Er muss das nicht machen, er ist Rafael Nadal.”

Der wertvollste Rat, den Nadal ihm gegeben habe, sei gewesen, dass er in den entscheidenden Momenten auf dem Platz sein Schicksal in die eigenen Hände nehmen müsse, berichtet Zverev. Seine Passivität in entscheidenden Situationen ist in der Tat ein bereits häufig kritisierter Teil seines Spiels. Entsprechend sagt Zverev: “Ich weiß das auch.” Aber diese Analyse von jemandem wie Nadal zu hören, sei besonders gewesen. “Er glaubt wirklich, dass ich einen Grand Slam gewinnen kann. Das hat er mir eine Million Mal gesagt. Aber nur, wenn ich mutiger werde.”

Die Begeisterung über die Ratschläge der Tennislegende und seines erfolgreichen Trainer-Onkels ist Zverev in dem Gespräch deutlich anzumerken. Dabei hatte sich der Weltranglistendritte noch vor wenigen Wochen gegen den Ratschlag, sich einen neuen Trainer zu suchen, wortreich gewehrt.

Nach seiner Viertelfinalniederlage bei den French Open gegen Novak Djoković hatte ihm unter anderem Boris Becker nahegelegt, das Team um seinen bisherigen Trainer, Vater Alexander senior, und Bruder Mischa zu ergänzen. “Man hat den Eindruck, dass er gegen die Topspieler im selben Trott spielt und darauf hofft, dass das Ergebnis gut wird”, hatte Becker damals gesagt. Zverevs Vater und Bruder hätten gute Arbeit geleistet, “aber für den letzten Schritt war das noch nicht gut genug”.