In ihrer noch kurzen Geschichte hat die AfD mit ihren Affären, Intrigen und Schlammschlachten rund um ihr Spitzenpersonal die etablierten Mitbewerber von CSU bis Linke längst überholt.
In der Wählergunst geschadet haben all diese Peinlichkeiten der in großen Teilen rechtsextremen Partei bisher nicht. Auch der Spionageprozess gegen den früheren deutsch-chinesischen Mitarbeiter des ehemaligen Europa- und heutigen sächsischen AfD-Bundestagsabgeordneten Maximilian Krah dürfte daran wohl nichts ändern.
AfD-Wähler wird das nicht beeindrucken
Dass der Assistent des China-Fans Krah vertrauliche Dokumente und Informationen in großer Zahl aus dem Europaparlament an einen Geheimdienst in Peking weitergeleitet haben soll, wird AfD-Wähler etwa in Sachsen-Anhalt kaum beeindrucken.
Krah hingegen könnte das Verfahren schaden. Ohnehin wird er vom Höcke-Flügel als Opportunist geschmäht, was seinem Rückhalt in der AfD schon jetzt nicht guttut.
Sein Angestellter erstellte aber nach Gesprächen mit Krah für seine Auftraggeber in China auch Dossiers über angebliche Putschpläne gegen Parteichef Tino Chrupalla oder schilderte Intimes aus dem Privatleben der Ko-Vorsitzenden Alice Weidel. Auch wenn Krah diese Berichte als „unwahre Story“ zurückweist, trauen ihm doch viele in der AfD genau solche Indiskretionen zu.
Denn seinen Ruf als politischer Überlebenskünstler hat Krah sich nicht durch seriöses Auftreten verdient. Seine Taktik „Frech kommt weiter“ könnte diesmal versagen.