Im November 1995 beliefen sich Sarah Fergusons Schulden nach eigenen Angaben auf über 3,7 Millionen Pfund. Aber selbst dann glaubte sie, dass “bald ein Deal zustande kommen würde”, der alle ihre finanziellen Probleme lösen würde, erklärte einer ihrer damaligen Mitarbeiter. Sie nahm schließlich alles an, was Geld einbrachte, verkaufte Interviews und nahm Werbeverträge mit sechsstelligen Gagen an. Auch Queen Elizabeth II. beglich mehrmals offene Rechnungen. Dann zog Andrews Mutter jedoch einen Schlussstrich. In einer Erklärung des Palastes hieß es 1996: “Die finanziellen Angelegenheiten der Herzogin sind nicht länger Sache Ihrer Majestät.”
Sarah Fergusons Probleme lösten sich nicht. Stattdessen gerieten ihre vermeintlichen sozialen Engagements ins Visier. Sie schien diese für private Vorteile zu nutzen. So soll sie innerhalb eines Jahres rund 30.000 Pfund verdient haben, weil Pflegeheime nach ihr benannt wurden. Einen sechstägigen Wohltätigkeitsbesuch in Kenia nutzte sie für einen Urlaub. Auch ihre Wohltätigkeitsorganisation Chances for Children wurde einer Untersuchung unterzogen. Das Ergebnis: Weniger als die Hälfte der 110.000 Pfund, die gespendet wurden, ging an kranke Kinder. Angeblich soll ein Waisenhaus mit einer “beträchtlichen Spende” bedacht worden sein. Doch dessen Direktorin gab an: “Sie hat uns nie bezahlt.”
Ob sich Sarah Ferguson ihren Lebensstil von ihrem Ehemann abschaute? Denn auch Andrew gilt seit jeher als verschwenderischer Mensch und nutzte offizielle Reisen unter anderem für private Urlaube. Auch während seiner Zeit als steuerfinanzierter Sonderbeauftragter war er oft in eigenen Interessen unterwegs. Bis heute will die britische Regierung trotz zahlreicher Informationsfreiheitsanfragen keine wesentlichen Informationen über diese Zeit veröffentlichen.
Prinz Andrew und Sarah Ferguson dürften nicht glücklich darüber sein, dass Andrew Lownie ihre Vergangenheit so genau unter die Lupe genommen hat. “Ich hatte mich zu Beginn an sie gewandt und sie gebeten, mir bei der Gestaltung der Erzählung zu helfen, indem sie ihre Freunde und Bekannten dazu ermutigten, mit mir zu sprechen, aber sie entschieden sich gegen eine Zusammenarbeit”, so der Schriftsteller.